(von Assma Zafar) „Desi“ ist in: Desi-Party, Desi-Musik – ein Wort, und vor allem zur Zeit ein sehr gängiger Begriff. Doch was bedeutet „Desi“ eigentlich? Viele mögen den Begriff leider missinterpretieren oder, weil sie dem Hindi nicht mächtig sind, die Bedeutung nicht kennen. Doch keine Panik, dazu haben wir für Euch recherchiert, um Licht ins Dunkle zu bringen.
Auch Deutschland ist vom Desi-Fieber erfasst. Dazu haben wir für Euch Infos und Interviews parat, mit denjenigen, die die Desi-Szene in Deutschland massgeblich prägen bzw. geprägt haben.
Der Begriff „Desi“ stammt aus dem Hindi und heißt wörtlich übersetzt „einheimisch“.
Unter „Desi- Musik“ versteht man also erstmal „einheimische Musik“. Der Begriff stammt aus dem Norden Indiens und bedeutet im Zusammenhang mit den dortigen Instrumenten, „Bhangra“, „Dandia“ oder einfach „Dhol“ – Musik, wobei Dhol-Instrumente indische Trommeln sind.
Irrtümlicherweise wird diese Musik leider sehr oft mit Bollywood- bzw. Hindi-Remixes gleichgesetzt. Die meisten Bollywood-Lieder haben aber aber so gut, wie nichts mit Dhols zu tun. Hindi-Remixes sind von der Musikrichtung immer westlich angehaucht und die Lyrics bzw. die Vocals sind auf Hindi. Das heisst also, dass man einen bekannten HipHop- oder House- Beat nimmt und mit Hindi- Vocals unterlegt. Bei Desi- Musik sind die Beats oder zumindest der Rhythmus allesamt indisch und somit eben einheimisch. Bhangra- Tracks kann man daher ohne Bedenken den Stempel „100% Desi-Musik“ aufdrücken.
Die Desi- Szene ist die Fortsetzung der Bollywood-Remix- Szene, die Fachleute auch “ Bootleged-Szene“ nennen. Die Bollywood-Remix- Szene hat sich ihren den Ursprungsländern, vor allem England, USA und Kanada in den Hintergrund gestellt, damit die indische Musik ohne westlichen Einfluss auf den Tanzflächen den Musiktrend übernehmen kann.
Der Hintergedanke war einfach: Man wollte später nicht mit peinlichen Bemerkungen konfrontiert werden und sagen müssen, dass man Hindi-Tracks mit westlichen Beats oder Rhythmen verpackt und dann dieses Produkt als Markenzeichen der indischen/südasiatischen Gesellschaft in den jeweiligen Ländern verkauft. Die 2. bzw. teilweise auch 3. Generation der in Ursprungsländern lebenden Inder stellte sich die Frage, warum man sich denn Musik borgen sollte, wenn man auch die einheimische Musik („Desi-Musik“) mit Stolz exportieren könne.
Die Bhangra/Dandia- Musikrichtung erwies sich als exzellente Tanzmusik und spätestens seit Missy Elliot’s Chartbreaker „Get Your Freak On“ ist klar, dass solche nordindische Rhythmen den westlichen Beats locker das Wasser reichen können.
Wir haben aber noch genauer nachgeschaut: in Deutschland tauchte der Begriff „Desi“ zum ersten Mal auf einem Flyer im Rahmen einer Party von Whatyaar auf. Auf anderen Parties stand meist „New Indian Vibes“ oder sowas ähnliches. Nun, das war ein Grund für uns, einfach mal dort nachzufragen. Ich hatte die Möglichkeit DJ Arun zu interviewen, der den Desi Sound in Deutschland heimisch machen will und besagten Begriff auf einer seiner Parties sehr erfolgreich einführte.
Desweiteren hat zur bevorstehenden Party mein Kollege Sherry in der Ereignisse-Rubrik ein Profil über DJ Sabu für Euch, der mit Hindi-Remixes auf sich aufmerksam macht und gemacht hat.
Zu allem haben wir attraktive Verlosungen für Euch, bei denen Ihr aktuelle Desi-CD’s gewinnen könnt. Also gut durchlesen und die richtigen Fragen beantworten!
Viel Glück!