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Gläubige müssen sich an strenge Regeln halten, die die Lebensweise eines Sikhs vorschreiben. So ist der Konsum von Alkohol strengstens untersagt sowie das Rauchen und das Schneiden der Kopf- und Barthaare.
Die Verfolgung der Sikhs durch die Muslime im 16./17. Jahrhundert änderte jedoch ihre pazifistische Einstellung und unter der Führung ihres letzten der zehn Gurus, Govind Singh, wurden die Sikhs zu einer rebellischen Union.
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Doch dieses Selbstbewusstsein und die Macht der Sikh-Gemeinschaft hat auch negative Erscheinungen. So kämpften Extremisten vor allem in den Achtziger Jahren für einen unabhängigen Staat „Khalistan“ („Land der Reinen“). Ihrer Meinung nach sollte die „Kornkammer“ Indiens unter Sikh-Führung einen eigenen Weg gehen. Den Höhepunkt dieses Kampfes bilden die Jahre 1984 und 1985, in denen es zu zahlreichen Anschlägen und blutigen Ausschreitungen kam. Als die damalige indische Premierministerin Indira Gandhi 1984 den Heiligen Tempel im Rahmen der „Operation Blue Star“ stürmen und den Sikh-Anführer Jarnail Singh Bhindrawale ermorden ließ, wurde Gandhi im Gegenzug von ihren Sikh-Leibwächtern erschossen. Auch 1986 und 1988 erfolgten militärische Operationen gegen Sikh-Extremisten im Tempel.
Die touristische Hauptattraktion im Punjab ist der Goldene Tempel in Amritsar, der jährlich viele tausend Besucher anzieht.
Amritsar wurde im 15. Jh. n. Chr. gegründet und hat derzeit offiziell etwa 1,1 Mio. Einwohner (Stand: 2011). Der Goldene Tempel befindet sich in der Altstadt, die mit ihren vielen engen Gassen und zahlreichen Basaren immer noch mittelalterliches Flair versprüht. Der Goldene Tempel, der in Indien „Hari Mandir“ genannt wird, wurde 1603 fertiggestellt. Guru Amar Das wollte anfangs nur einen Schrein zum Beten errichten, sein Nachfolger Guru Ram Das erweiterte die Gebetsstätte schließlich. Eine richtige Tempelanlage entstand. Erst mit diesem Bauwerk entwickelte sich die Siedlung drumherum zu einer richtigen Stadt, deren Namen sie dem Tempelteich „Amrit Sarovar“ verdankt (später zu „Amritsar“ geändert). Dieses Gewässer umgibt den Hari Mandir und steht den Gläubigen zu Waschungen zur Verfügung. Das Eingangstor der Anlage wird von einem Sikh mit Schwert bewacht, doch keine Angst, dies gehört nur zur Pflege der Tradition, denn jedem Besucher wird der Eintritt gewährt, egal welcher Religion er angehört. Allerdings müssen erst die Schuhe abgegeben, die Füße gewaschen und der Kopf abgedeckt werden. Auch erlauben die strengen Vorschriften keinen Alkohol- und Zigarettenkonsum im Tempelbereich, wobei das Rauchen sogar im Umkreis von 500 m verboten ist.
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Der Goldene Tempel trägt in seiner Bauweise muslimische und hinduistische Elemente in sich und stellt ein einzigartiges Zusammenspiel verschiedener Künste dar. Das wohl bemerkenswerteste Element ist das vergoldete Kupferdach, das erst im 19. Jh. durch Spenden zu seinem Strahlen und Prunk kam.
Auf dem Gelände befinden sich zudem mehrere Gebäude mit Speisesälen, in denen etwa 2000 Pilger pro Tag mit kostenlosem Essen versorgt werden. Aber nicht nur Gläubige können sich hier stärken, sondern auch Touristen werden freundlich willkommen geheißen.
Die Toleranz und die Gastfreundschaft der Sikh-Gemeinde in Amritsar ist bewundernswert. Besucher des Tempels berichten oftmals fasziniert von der friedlichen und harmonischen Atmosphäre, die den Goldenen Tempel umgibt.