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Niederländisch-indische Schule in Gujarat

(von Asheesh Sastry, bc) Am 26. Januar 2001, dem Jahrestag Indiens 51. Republiktages, erlebte der indische Bundesstaat Gujarat eine Tragödie, als ein verheerendes Erdbeben den in der Region lebenden Menschen unglaubliches Elend und Zerstörung brachte. Betroffen waren viele Millionen Menschen, hunderttausende von Häusern wurden dem Erdboden gleichgemacht. Tausende Menschenleben wurden ausgelöscht. Schulen, Krankenhäuser, Energieversorgungsnetze, Wasseranlagen und Telekommunikations-Netzwerke wurden schwer beschädigt. Die internationale Gemeinschaft zögerte keinen Moment, um den Betroffenen zu helfen.
Auch die Niederländisch-indische Gemeinschaft war Teil dieser Bemühungen. So schlossen sich eine Anzahl von holländischen Organisationen zusammen, um eine Stiftung zu gründen, die Spendengelder sammeln sollte, um mit Hilfe von nicht-staatlichen Organisationen (NGO’s) Unterkünfte, Schulen und medizinische Einrichtungen zu bauen. Im Zuge der nächsten fünf Monate wurden Gelder durch individuelle Beiträge der Mitglieder jener Organisationen gesammelt, aber etwa auch durch die Einnahmen aus Kinoveranstaltungen. Zur selben Zeit setzen anerkannte NGO’s in Indien an, entsprechende Projekte mit den Einnahmen der Stiftung umzusetzen. Ganze 13 Projekte wurden aufgestellt und durch die Komitees der teilnehmenden Organisationen gründlich ausgewählt. Letztlich erschien ihnen das Projekt der CEDRA (Centre for Education Developmental Research and Action) am besten. Dieses Projekt enthielt den Aufbau einer Grundschule mit 12 Räumen im Dorf Bhurugpur von Chuda, Distrikt Surendranagar. 875 Schülerinnen und Schülern und 21 Lehrerinnen und Lehrern würden darin Platz finden. Der Geldbetrag von 43.524 Euro aus den Stiftungseinnahmen wurde daher für die Konstruktion verwendet.
Die Kampagne der Stiftung, die in der Nacht des Erdbebens am 26.1.01 stattfand, endete am 20.11.02, als die Schule offiziell dem Dorf übergeben wurde. Es besteht kein Zweifel, dass diese Schule Freude in das Leben von hunderten von Schülerinnen und Schülern bringen wird und bestrebt ist, ihnen eine bessere Zukunft zu bieten. Diese Schule wurde „Die Niederländisch-indische Schule“ genannt, um die Bemühungen derjenigen zu würdigen, die dieses Projekt möglich gemacht haben.
Ohne Zweifel bewies dieses Projekt, dass jeder noch so kleine Beitrag eines jeden einzelnen in der Masse von tausenden helfenden Händen einen großen Unterschied für die vielen hundert Menschen, die tausende Kilometer weit weg wohnen, macht. Die Natur kann zerstörerisch sein, doch ein Akt der Freundlichkeit – und zwar von Mensch zu Mensch – kann Wunden heilen und dafür sorgen, auf ein besseres Morgen zu hoffen.
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