(von Sujal Ghosh) Anderthalb Stunden nach Ablauf des Ultimatums an den irakischen Präsidenten Saddam Hussein haben die USA mit dem Krieg gegen den Irak begonnen. Gegen 3.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit flogen Kampfflugzeuge erste Angriffe auf Ziele in Bagdad. Zwei Tarnkappenbomber warfen satellitengesteuerte 900 kg-Bomben ab. Zudem wurden mehr als drei Dutzend „Tomahawk“-Marschflugkörper von Kriegsschiffen und U-Booten im Persischen Golf und im Roten Meer abgeschossen. Die Bombardements hatten anscheinend eine Regierungssitzung von Präsident Hussein zum Ziel. Die Bodentruppen der USA und Großbritanniens stehen bereit für eine Bodenoffensive.
Kurz nach Beginn der Angriffe kündigte US-Präsident Bush in einer kurzen Fernsehansprache an, der Krieg könne länger dauern als erwartet. Mittlerweile ist auch Saddam Hussein vor Kameras getreten und hat sein Volk zum Widerstand aufgerufen. Präsident Bush warf er vor, ein schändliches Verbrechen gegen die Menschheit zu begehen.
Neben den kritischen Reaktion aus aller Welt zeigte auch Indien sich enttäuscht über das Verhalten der USA: Dem Krieg fehle jegliche Berechtigung. Darüberhinaus untergrabe er das gesamte System der Vereinten Nationen.
Im Mittelpunkt der Sicherheitskabinettsitzung der indischen Regierung stand die Sicherheit der in der Region lebenden indischen Staatsbürger. Eine Evakuierung der in den Golfstaaten (Irak ausgenommen) lebenden Indern ist allerdings noch nicht vorgesehen.
Am Abend kam das erwartete Telefonat von US-Präsidenten George Bush an den indischen Premierminister Atal Bihari Vajpayee. Bush diskutierte über die Situation, während Vajpayee den indischen Standpunkt erläuterte.