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Hamburger versteigert Zigarettenschachtel von Shah Rukh Khan bei Ebay

(bc) Hamburg. Ebay sei dank wurde jüngst der VW Golf von Papst Benedikt XVI. für rund 190.000 Euro versteigert, ein 21-jähriger Sauerländer war der glückliche Verkäufer – er hatte mehr als nur alles richtig gemacht. Der folgende Bollywoodfuchs und Ebayverkäufer kann darüber nur müde lächeln, wenn man sich die folgende Geschichte vor Augen führt.

Ist es nicht Shah Rukh Khan, der der Schauspieler mit den weltweit meisten Anhängern ist? Ist er es nicht, dem die Frauen zu Füßen liegen, die einen Schaufelraddampfer ja fast zum Kentern bringen und den Star zum Wahnsinn treiben? Sie, die Fans, wollten ihn. Nicht nur das, ein Kind wollten sie von ihm, der doch eigentlich glücklich verheiratet ist und bereits Kinder hat.
Hätten seine Anhänger mal bei dieser Ebay-Auktion mitgemacht, die am 26. Juni 2005 endete. Eine echte Erfolgsstory. Ich zittere nahezu, während ich diese Zeilen verfasse, die wie ein Fall aus „Aktenzeichen XY… ungelöst“ klingen: ein junger Hamburger (muß man nicht immer nur essen) hält sich am Sonntag, 12. Juni 2005 gegen halb fünf im Nichtraucherbereich der Hamburger Flughafen Lounge auf. Je zwei Sicherheits- und Personalleute warten dort, um ihn, den einzig wahren und bis dato unerreichten Shah Rukh Khan zu empfangen, der mit der Maschine KL1783 um 16:40 Uhr aus Amsterdam eintrifft. „Herr Khan aber wollte eine Zigarette rauchen und zog es deshalb vor in den Raucherbereich zu wechseln, in dem auch ich saß“, erklärt der junge Hamburger, der ein Fuchs sein muss. Denn er findet nicht nur heraus, dass Khanji zwecks Promoaktion in Hamburg weilt (sich einfach mal schlau gemacht), nein er wird Augenzeuge eines dramatischen Augenblicks, der sein Leben verändern sollte. Er ist zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.
Shah Rukh Khan… genau DER Shah Rukh Khan hält sich nicht einmal ein paar Minuten im Loungebereich auf. „Der Aufenthalt war kurz und noch nicht einmal eine volle Zigarettenlänge entsprechend“, wie der junge Mann schreibt. Dass man anhand der bloßen Länge eines Glimmstengels Angaben über eine Aufenthaltsdauer machen kann, war mir als dummen Leser neu. Okay, aber jetzt: Herr Khan, bekanntermaßen Raucher, wirft die zerknüllte Zigarettenschachtel der Marke „Wills Classic“ (mit 1-Rupee-Jobs in Indien angefertigt), nachdem er eine Zichte geraucht hat, in lässiger filmreifer Manier… weg! Damit nicht genug: er lässt sie ungeachtet der fatalen Folgen gar… auf einem Tisch liegen!
Die Ereignisse überschlagen sich, der junge Mann spürt die Dramatik. Würde er nicht jetzt handeln, wäre die Menschheit um einen Schatz ärmer. In der Hoffnung diese vom (Bollywood)Gott gesegnete Zigarettenschachtel für mindestens eine Million Euro zu versteigern, „rettete er sie für die Nachwelt“, wie er ausführt.
Eine Schachtel schreibt Geschichte. Eine Schachtel, die 59 indische Rupees wert ist. Eine Schachtel, die der Verkäufer mit der historischen Artikelnr. 6187421849 und dem Zusatz „Fanartikel“ beim Online-Auktionshaus Ebay einstellt und wie üblich mit einem Startpreis von 1 Euro ansetzt, wohl wissend, dass sich der Betrag locker vereinemillion-, ach was, vereinemilliardefachen würde. Da fallen die astronomischen Portokosten von 5 Euro – wohlgemerkt nur für die Schachtel -, gar nicht mehr ins Gewicht.
10 Tage soll die Auktion dauern, der junge Mann wittert die Chance seines Lebens und sucht sich schonmal Porsche und Luxusyacht aus. Nach drei Tagen geht erste Gebot ein, muss sich ja erstmal herumsprechen. Ein Käufer erklärt sich bereit 1,50 Euro zu zahlen. Eine weitere Interessentin lässt sich dies jedoch nicht gefallen und setzt 5 Tage nach diesem Gebot grandiose 50 Cent drauf, der Preis liegt nun schon bei 2 Euro!
Sticht!
Für eine Summe von 2 Euro, das sind… wow… 106 Rupees, wird die zerknüllte Zigarettenschachtel von Shah Rukh Khan an einen wohl fanatischen Bollywoodfan verkauft. Die Dame muß überglücklich sein, hat sie doch ein echtes Schnäppchen ergattert (wer ist hier der Fuchs?). Für den aufmerksamen jungen Mann, der unter Blut und Tränen mit einer Nuance Schweiß diese Schachtel „rettete“, eigentlich schade. Er hätte seinen Job oder seine Ausbildung heute vielleicht an den Nagel hängen und sich einfach mit dem Geld einen Schulabschluss „kaufen“ können.
Eine atemberaubende Story, oder? Bitte, was ist denn schon der Golf von Ratze dagegen… Und obendrein ist dieser Artikel wieder ein Beweis für die Neudefinition eines „Fanartikels“ und dafür wie man aus Scheiße Gold machen kann. Oder vielmehr: man kann es zumindest versuchen…
Wer noch die letzten Blicke auf diese Auktion erhaschen möchte, klickt hier: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=6187421849
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