Dem Tod entkommen
Die Inder, die erst jüngst nach Deutschland immigrierten, kamen mit Platzwunden und anderen schweren Verletzungen davon. Eines der Opfer erklärte in einem Interview gegenüber dem TV-Sender N24, dass die acht Südasiaten womöglich zu Tode gekommen wären, wenn die Schutzmänner den tobenden Mob nicht am Eingangsbereich der Pizzeria entgegengetreten wären. Bürgermeister Deuse äußerte sich gegenüber der Presse, dass angedeutet worden sei, dass es Probleme geben könnte und er daraufhin die Polizei verständigt habe, welche „die Sache ordnungsgemäß bearbeitet haben“ soll. Hierbei bleibt unklar, wie es denn überhaupt zum Übergriff kommen konnte, wo doch die örtliche Polizei gewarnt gewesen war. So hätte sie ordnungsgemäß vor Ort sein müssen, um den Besuchern des Stadtfestes eine vollkommene Sicherheit zu garantieren. Desweiteren decken sich Deuses Aussagen mit den Angaben diverser Pressestellen, dass der Besuch des Stadtfestes durch Neonazis durchaus bekannt war. Somit scheint Deuses Unwissenheit über die Frage, ob ein rechtsradikaler Hintergrund bei der grausamen Tat vorliege, bedenklich und der Akt der Ermittlung nach möglichen Tatmotiven verbleibt als reine Interpretationsangelegenheit.
Edathy über die Radikalisierung der rechtsextremen Szene in Ostdeutschland
Der indischstämmige SPD-Politiker und Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy wertete den Vorfall als ein entsetzliches Ereignis, über das er allerdings nicht überrascht war. So habe er schon bereits früher vor einer zunehmenden Radikalisierung der rechtsextremen Szene in Ostdeutschland gewarnt. Außerdem rate der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag allen Dunkelhäutigen von Besuchen ostdeutscher Stadtfeste ab. Edathy wurde im Zusammenhang mit der Berichterstattung zum Übergriff vom Nachrichtensender n-tv zitiert, dass Länder und Kommunen die Lage nicht länger beschönigen dürften. Bürger der Stadt Mügeln brachten vereinzelt ihr Unverständnis zum Ausdruck, dass aus dem Vorfall ein Theater veranstaltet wurde.
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