Website-Icon theinder.net

Shilpa Shetty: "Berlin ist wirklich schön!"

Von Christina Frank und Veena Sangam. Berlin. Shilpa Shetty feierte bereits mit 18 Jahren ihr Schauspieldebüt neben Shah Rukh Khan in „Baazigar“. Mit „Phir Milenge“ und „Dhadkan“ landete sie außerdem gleich zwei weitere Blockbuster Hits. Wir sprachen mit ihr.

Zuletzt sorgte sie weltweit für Furore, als sie ins englische „Big Brother“ Haus einzog und trotz heftiger Beleidigungen blieb und gewann. Im November 2007 sollte Shetty als Musicalstar in „Miss Bollywood“ durch Deutschland touren. Aufgrund technischer Probleme jedoch wurde die Tour abgesagt und auf einen Nachholtermin am 8. Dezember in Hamburg reduziert.
Wir sitzen in einer Suite im Hyatt Hotel und warten auf Shilpa Shetty. Gerade hat sie ihre ersten Proben für die Deutschlandpremiere von „Miss Bollywood“ hinter sich.
Nach kurzem Warten ist der Moment gekommen. Die Tür zum Nebenzimmer öffnet sich… da ist sie (im Hintergrund ihre Mutter mit einer Gebetskette, hoffentlich haben wir sie nicht gestört…). Gekleidet in einem pinken Salwar Kameez, fantastische Haare und perfektem Make-up, sieht sie aus als käme sie frisch aus einem Bollywood Film.

Das Musical: Erzählt wird die Geschichte von „Maya“, einer jungen Choreographin klassischer Prägung, die ins Rampenlicht gestoßen wird, um dort glorreich zu bestehen oder kläglich unterzugehen. Scheinbar hilflos ist sie den Avancen eines berühmten, jedoch aufdringlichen Kollegen und den Intrigen einer eifersüchtigen Diva ausgesetzt. Wird es Shilpa trotz ihres sensiblen und aufrichtigen Charakters, jedoch dank der glühenden Leidenschaft fürs Tanzen dennoch gelingen, ihren großen Traum zu verwirklichen?

Mrs. Shetty, danke dass sie sich die Zeit für unsere Leser nehmen! Es war ein anstrengender Tag für Sie.

Ja, absolut! Die Proben, die Nervosität vor der ersten Premiere dieser Show überhaupt und dazu meine Erkältung machen es nicht einfach.

Waren Sie zuvor jemals in Deutschland?

Nein, nicht wirklich. Ich war schon einmal kurz in Frankfurt, aber das war es auch schon. Berlin ist wirklich schön! Ich liebe die Architektur und die Shoppingmeilen. Leider hatte ich noch nicht die Möglichkeit shoppen zu gehen.

„Berlin ist wirklich schön! Ich liebe die
Architektur und die Shoppingmeilen.“
Heutzutage kommen so viele Bollywood-Show Produktionen auf den deutschen bzw. europäischen Markt. Was differenziert diese Show von den anderen Shows?

Dass ich dabei bin (lacht) das ist das besondere daran! Ich kann der Show die Authenzität verleihen, wofür Bollywood steht. Viele können versuchen dies nachzuahmen, aber wenn du ein Teil der echten Bollywood-Welt bist, dann weißt ganz genau, worum es geht. Ich glaube diese Leidenschaft spürt man in meinen Dialogen. Den Charakter, den ich in „Miss Bollywood“ spiele, ist total verrückt nach Bollywood… du weißt schon… Maya? Sie fantasiert über Schauspieler und Filme. Sie ist eine absolute Träumerin…

Mögen sie diese Rolle?

Absolut, ich liebe es Maya zu spielen, weil sie trotz all ihrer Probleme sehr optimistisch bleibt. Ausserdem hat die Story auch eine romantische Seite, was wirklich schön ist. Es ist eine sehr süße, unterhaltsame Liebesgeschichte.

Was inspirierte Sie Bharat Natyam (Anm. d. Redaktion: klassischer südindischer Tanzstil) zu lernen?

Ich war (überlegt) acht Jahre alt. Ich war schon immer sehr angetan vom Tanz, also meldeten meine Eltern mich zum Bharat Natyam Unterricht an. Viele indische Mädchen machen das und ich habe es wirklich sehr gemocht. Mir wurde gesagt, noch bevor ich laufen konnte, hatte ich bereits angefangen zu tanzen (lacht).

Haben sie Tänzer, die Sie bewundern?

Oh, da gibt es so viele! Im westenlichen Tanz: Paula Abdul! Sie war fantastisch zu Ihrer Zeit und egal was man sagt, Michael Jackson kann keiner den Rang streitig machen. Aus Indien ganz klar, Helen! Sie war etwas ganz besonderes, was für eine Künsterin! Und natürlich Prabu Deva. Auch er ist fantastisch!

Auch Ganesh Hegde, der Chorerograph der Show?

 Er ist sehr talentiert und die Zusammenarbeit mit ihr war super. Ich kannte ihn schon von früheren Shows. Wir haben schon ein paar Male zusammengearbeitet. Es war sehr familiär für mich.

„Als Schauspieler hat man den Vorteil,
dass die Leute einem zuhören wollen.“
Sie engagieren sich im karitativen Bereich. Zum Beispiel machen Sie sich stark für die Problematik von HIV und Aids in Indien. Würden Sie dies auch tun, wenn Sie keine Prominenz wären?

Das ist eine lustige Frage. Als Schauspieler hat man den Vorteil, dass die Leute einem zuhören wollen. Man sollte diesen Vorteil nutzen. Es ist wichtig die Leute darauf aufmerksam zu machen was HIV und Aids sind und wie die Menschen sich schützen können. Ich glaube wäre ich eine unbekannte Person, dann würde mir niemand zuhören (lacht). Die Arbeit kommt vom Herzen und ist mehr sehr wichtig.

Sie wurden bei Ihrem Einzug in den Big Brother Container mit Rassismus konfrontiert, konnten die Show am Ende aber souverän für sich entscheiden. Wie gehen Sie mit dem Thema Rassismus um? Hat Rassismus etwas mit Bildung zu tun?

Definitiv! Ich sehe den Fall als latenten Rassismus, aber ich denke auch, dass es mit mangelnder Bildung jener Personen zu tun hat. Neben der geringen Bildung war es meiner Meinung nach jedoch vielmehr Neid. Ich meine, machen wir uns nichts vor, ihr seid auch Frauen. Ihr kennt das bestimmt. Unter Frauen gibt es öfters Neid. Nun ja, im Container passierten Sachen, die unschön waren. Aber ich versuche es von einer anderen Perspektive zu sehen. Im Endeffekt kam etwas Positives heraus. Die Menschen wurden aufmerksam gemacht, dass Rassismus keine gute Sache ist und dass man dagegen ankämpfen muss. Wir sind alle Menschen, wir gehören zu einer Rasse. Vielleicht sehen wir anders, aber das bedeutet nicht, dass einer mehr oder weniger wert ist als der andere.

„… im Container passierten Sachen, die unschön waren.“
Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen gute Besserung.

Vielen Dank! (signiert uns noch Fotos)

Die mobile Version verlassen