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So., 29. Dezember, 2024
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Gesundheit für indische Dörfer

Amal Mukhopadhyay (re.)
gemeinsam mit Dorfbewohnern
auf einem Boot in den Sundarbans.

(bc) Hamburg. Ein außergewöhnliches Projekt hat der in Hamburg lebende indischstämmige Geschäftsmann Dr. Amal Mukhopadhyay ins Leben gerufen. Er will solarbetriebene Gesundheitsstationen in entfernte indische Dörfer bringen und den Landbewohnern dabei helfen, dringende medizinische Bedürfnisse zu decken, aber auch ihr Bewusstsein für erneuerbare Energien zu stärken.

Dr. Mukhopadhyay arbeitete lange Jahre als Direktor des Instituts für Hormon- und Fortpflanzungsforschung an der Universität Hamburg, verfasste eine Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen, ist heute Geschäftsführer seines eigenen Pharmaunternehmens sowie Vorsitzender des Hanseatic India Forum e.V. mit Sitz in der Hansestadt. Mukhopadhyay plant drei Gesundheitsstationen in den Sundarbans, dem größten Mangrovenwald der Welt, im Bundesstaat West Bengalen zu installieren. Investitionsmittel in Höhe von 45.000 Euro werden dafür benötigt, umgerechnet mehr als 3 Mio. indische Rupees.
„In vielen indischen Dörfern, ganz besonders auf den Inseln der Sundarbans, sterben Menschen aufgrund von Schlangenbissen, weil kein Gegenmittel zur Verfügung steht und die Anbindung zu Krankenhäusern auf dem Festland schlecht ist. Sonnenergiebetriebene Einheiten werden helfen, solche Medikamente überhaupt erst lagern zu können, da auch die konventionelle Stromversorgung noch rückständig ist. Ganz pragmatisch sollen ein Kühlschrank mit 50 Litern Fassungsvermögen, ein Operationstisch, eine Operationslampe, Computer und Handy-Ladegerät betrieben werden“, sagt Mukhopadhyay.
Diese Stationen sollen jedoch vor allem die Lagerung von Blutkonserven ermöglichen, die insbesondere für schwangere Frauen zum Zeitpunkt der Geburt lebensrettend sein können. Schwangere Frauen sind in ländlichen Gegenden meist unterernährt und leiden an Blutmangel.
Das Modul trage den Namen „Solar Medicus“ und wurde von der deutschen Firma SET aus Wedel nahe Hamburg entwickelt. Diese Technologie wurde bereits erfolgreich in Dörfern Mexikos und anderen Ländern Lateinamerikas etabliert, so der Geschäftsmann.
„Etwa 15.000 Euro kostet ein Modul, um es in einem indischen Dorf aufzubauen. Das Ziel ist die Etablierung von zunächst drei Einheiten. Bis jetzt haben wir bereits 7.000 Euro gesammelt, der Hamburger Senat hat uns darüber hinaus 5.000 Euro zugesichert. Wir führen unsere Kampagne fort und wollen bis Ende diesen Jahres weitere 10.000 Euro sammeln. Wenn wir das geschafft haben, wenden wir uns an staatliche Organisationen in Deutschland, die NGO’s wie die unseren fördern“, sagt Dr. Mukhopadhyay zuversichtlich.
Mukhopadhyay ist in der Vergangenheit als Gründer zahlreicher Initiativen, die Brücken zwischen europäischen Ländern und dem indischen Subkontinent schlagen sollen, bekannt geworden. Auch für das aktuelle Vorhaben wolle er Synergien seines Hanseatic India Forum e.V., des Solarforums Schleswig-Holstein e.V. sowie der indischen Organisation Sabuj Sangha nutzen.

Die Macher dieser Initiative glauben, dass der Nutzen solcher Gesundheitsstationen, die durch erneuerbare Energien betrieben werden, nicht nur die Verantwortlichen in den Dörfern, sondern auch die Landesregierung dazu bewegen wird, weitere solcher Einheiten aufzubauen.

Für Mukhopadhyay sei das Projekt zudem eine Ehrensache: „Unser Mutterland hat uns so vieles gegeben, nun ist es an der Zeit den dortigen Menschen auf diese Weise etwas zurückzugeben“.

Foto: (c) A. Mukhopadhyay

Bijon Chatterji
Bijon Chatterji
Bijon Chatterji (*1978) ist Mitbegründer und Chefredakteur von theinder.net. Er studierte Biologie in Braunschweig, promovierte, forschte und lehrte in Hannover. Heute ist er als Global Lead für ein Biotechnologieunternehmen tätig und verantwortet dort u.a. den Bereich Indien. Von 2012-16 war Bijon Mitglied der Auswahlkommission für das "Deutsch-Indische Klassenzimmer" (Robert Bosch Stiftung / Goethe-Institut). Seit 2018 ist er Mitorganisator des "Hanseatic India Colloquium" und nahm 2023 auf Einladung der Bundesintegrationsbeauftragten erstmals an Dialoggesprächen im Bundeskanzleramt teil.

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