Die als ‚Bengali Beauty‘ gefeierte Tannishtha Chatterjee spielt die Hauptrolle im diesjährigen Eröffnungsfilm. Bereits 2004 stand sie in Florian Gallenbergers deutsch‐indischem Kinofilm ‚Schatten der Zeit‘ vor der Kamera. Zum Opening in Stuttgart reist sie mit dem männlichen Hauptdarsteller Nawazuddin Siddiqui, Regisseur Mangesh Hadawale und den Filmproduzenten an.
Als Ehrengast und Jurymitglied kommt Suhasini Maniratnam nach Stuttgart. Eine Hommage an die mit dem erfolgreichen Regisseur Mani Ratnam verheiratete Filmlegende ist der südindische Spielfilm ‚Sindhu Bhairavai‘, der in einem Tamil Special außer Konkurrenz läuft.
Zum anstehenden 100. Geburtstag des indischen Kinos gibt es im Stuttgarter Festivalprogramm besondere filmische Juwelen. An ein weiteres Jubiläum erinnert Andreas Lapp, Honorarkonsul der Republik Indien für Baden‐Württemberg und Rheinland‐Pfalz und Hauptsponsor des Filmfestivals: „2012 feiern wir 60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Indien“. Das Festival hole erneut ein Stück von der Faszination des indischen Subkontinents nach Stuttgart. „Uns werden sich wieder spannende Perspektiven eröffnen,“ betont Lapp weiter.
Mit neuem Namen – 9. Indisches Filmfestival Stuttgart statt ‚Bollywood and beyond‘ – kehrt das weltweit beachtete Aushängeschild des indischen Films nach drei Gastspielen im SI-Centrum wieder zurück ins Metropol Kino beim Schlossplatz, Mit Umzug und Umbenennung folgte der gemeinnützige Kulturverein Filmbüro Baden-Württemberg e.V. dem Wunsch von Publikum, Politik und Sponsoren. „Die gezeigten Spielfilme, Dokumentationen und Kurzfilme bringen Independent und Mainstream aus allen indischen Filmregionen auf die Leinwand“, betont Festivalleiter Oliver Mahn.
Action mit Shah Rukh Khan
Zu den publikumswirksamen Mainstream – Highlights gehören ‚Don 2 – The King is back‘ mit Bollywood-Megastar Shah Rukh Khan, der Liebesfilm ‚Teri Meri Kahaani‘, die romantische Komödie ‚Ek Main Aur Ekk Tu‘ mit den Bollywood – Stars Kareena Kapoor und Imran Khan; aber auch die Deutschlandpremiere des Spielfilms ‚All in good time‘ vom Regisseur von ‚Calendar Girls‘, Nigel Cole, und dem Autor von ‚East is East‘.
Wie eng Elend und Glanz in Indien beieinander liegen, zeigt der Dokumentarfilm ‚Bitter Seeds‘. Dieser Marathi – Film beschäftigt sich mit der hohen Selbstmordrate unter den indischen Bauern. Er steht im Mittelpunkt des diesjährigen Schultages im Rahmen des Filmfestivals, der von der Robert Bosch Stiftung unterstützt wird.
Mainstream und Independent
Deutsche Untertitel und live-Dialoge
Um unausgesprochene Wünsche und lange gehütete Geheimnisse geht es im mitreißenden Roadmovie ‚Zindagi Na Milegi Dobara‘. Im Kinderfilm ‚I am Kalam‘, dessen deutsche Dialoge von der Schauspielerin Juliane Bacher live im Kinosaal eingesprochen werden, macht das Publikum mit dem außerordentlich begabten Jungen Chhotu Bekanntschaft. Auch andere Festivalfilme wollen mit deutschem Untertitel oder deutscher Synchronisation Sprachbarrieren abbauen und ein noch breiteres Publikum ansprechen. Da sind ‚Zindagi Na Milegi Dobara‘ (dt. UT), ‚Ek Mai Aur Ekk Tu‘ (dt. UT), ‚Fernes Land‘ (dt. Sprache), ‚All in good Time’ (dt. UT), ‚DON 2’ (dt. UT) und ‚Amrit Nectar of Immortality’ (dt. UT). Drei Blöcke mit Kurzfilmen stellen unter anderem Arbeiten indischer Filmstudenten vor.
Langjährige Kuratorinnen beraten
In diesem satten Programm können die Besucher schwelgen. Die beiden Kuratorinnen Uma da Cunha aus Mumbai und Therese Hayes aus Los Angeles haben das Filmbüro erneut bei der Zusammenstellung des Festivalprogrammes beraten.
In den Kategorien Spiel – , Dokumentar- und Kurzfilm gehen im Wettbewerb um die begehrten ‚German Star of India‘ – Preise herausragende Produktionen ins Rennen. Der ‚German Star of India‘ für den Besten Spielfilm ist mit 4.000 Euro dotiert und wird vom Hauptsponsor des Festivals, Andreas Lapp, Honorarkonsul der Republik Indien für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, gestiftet. Mit dem ‚Director’s Vision Award‘ wird zudem ein engagierter Regisseur geehrt und das Publikum zeichnet seinen Favoriten mit dem ‚Audience Award‘ aus. Der Gewinnerspielfilm, dem die Jury den ‚German Star of India’ zugesprochen hat, wird am Sonntag, 22. Juli, 20.30 Uhr, im Metropol als Abschlußfilm des Festivals nochmals gezeigt.
Konzerte, Art-Project, Tea Talks, Party und mehr
Das im Jahr 2004 aus der langjährigen Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und Mumbai gewachsene Filmfestival verspricht nicht nur einen filmischen Blick auf den Subkontinent. Tanz, Musik, Gesprächsrunden, Workshops und zahlreichen Begegnungen machen das indische Feeling perfekt. In den täglichen ‚Tea Talks‘, Gesprächspodien mit brisanten Themen, geht es beispielsweise um ‚Hijras – Das dritte Geschlecht‘.
Die in Mumbai geborene und im Raum Stuttgart lebende Sängerin Fauzia Maria Beg hebt ihr neues Musikprojekt ‚Nostalgic Bollywood Quartett‘ aus der Taufe. Aus der indischen Hip-Hop-Szene reisen DJ Uri, die Roc Fresh Crew, das Bollywood Art Project und das Tabla Bass Raaga Dub Project an. Ein Muss für alle aktiven Indien-Fans sind alljährlich die Tanzworkshops, die das Filmbüro Baden-Württemberg e.V. diesmal im Jonny M. Club Königstrasse in der Königstrasse 32 anbietet.
Im Vorjahr kam er als Nobody und ging als Darling: Sakis Tsapakidis aus Gerlingen begeistert wieder mit Bollywood-Songs. Ein Highlight im Festivalprogramm wird wieder das Konzert der Deutsch-Indischen Gesellschaft im Lindenmuseum sein, diesmal nordindische klassische Musik, Ghazals und Bhajans sowie Kathak-Tanz mit Bhaswati Mitra (Gesang und Harmonium), Meghamita Mitra (Tanz) und Rabindranath Ray (Bambusflöte), sowie Begleitung (Tabla, Tanpura).
Wer sich ein Tagesticket oder einen Festivalpass kauft, kommt preiswert durch die Festivaltage. Einen Rabatt gibt es diesmal auch für Fahrgäste des VVS. An der Festivalkasse können für Eröffnung und Preisverleihung Restkarten gekauft werden.