theinder.net – Seit fast 25 Jahren das Indien-Portal für Deutschland – For almost 25 Years Germany's Premier NRI Portal – २० वर्षों से जर्मनी का प्रमुख भारत संबंधी वेबसाइट

Fr., 27. Dezember, 2024
StartVermischtesFlagge zeigen: Null Toleranz für Vergewaltiger!

Flagge zeigen: Null Toleranz für Vergewaltiger!

(bc) Eine brutale Massenvergewaltigung sorgte in Neu Delhi für nationales wie internationales Aufsehen. Dass eine solch unbeschreibliche und abscheuliche Tat noch immer zum Alltag in Indien gehört, lässt auch den größten Patrioten vor Scham verstummen. An vielen Stellen waren Banner zu sehen, die die Aufschrift „National Shame Day“ trugen. Eine Gruppe Inderinnen und Inder aus Deutschland ruft nun zu Solidarität mit den Opfern auf und bittet einen Aufruf zu unterzeichnen, der in Deutschland anlässlich des indischen Republiktages die gesellschaftliche Rolle der Frau aufarbeiten soll statt festliche Reden zu halten und fröhlich zu feiern.

Man mag sich kaum vorstellen mit welcher Rücksichtslosigkeit eine Gruppe von Männern eine 23-jährige Studentin, die mit ihrem Freund in einem Bus unterwegs war, jüngst vergewaltigte und anschließend wie Vieh auf die Straße warf. Eine junge Frau, die ihrer Menschenwürde beraubt wurde, körperlich und seelisch gebrochen, um ihr Lebend kämpfend. Und dies nur, weil eine Horde Männer um jeden Preis ihre Lust befriedigen wollten und ohne Rücksicht ihren Samen hinterließen.
Die Tat sorgte in ganz Indien für enorm große Schlagzeilen und ließ Millionen von Menschen auf die Straße gehen, um gegen diese Gewalttat zu protestieren. Der Protest richtete sich nicht nur gegen die Täter, sondern auch gegen Obrigkeiten wie die lokale Polizei. Sie habe bereits in der Vergangenheit nicht hart genug durchgegriffen und teilweise bei Vergewaltigungen weggesehen.

Die Vergewaltigung einer Frau ist erschütternd genug! Doch als die 23-jährige Studentin nun ihren Verletzungen erlag, erreichte die Trauer in ganz Indien ihren Höhepunkt. Machtlos und fassungslos beobachtete auch die indische Gemeinschaft in Deutschland das Geschehen. Eine unschuldige Frau musste sterben, die Täter sind noch am Leben und werden nach allgemeiner Gesetzsprechung irgendwann wieder freie Männer sein. Vielleicht bereuen sie ihre Tat, vielleicht werden sie es wieder tun. Retten tut dies die junge Frau nicht mehr.

Eine anfangs kleine Gruppe der 2. Generation der in Deutschland lebenden Inderinnen und Inder will nicht tatenlos zusehen. Sie wissen ob der Bedeutung des bevorstehenden indischen Republiktages am 26. Januar 2013. Auch in Deutschland feiern zahlreiche Institutionen und Gesellschaften diesen Tag mit einem Festakt und Kulturprogramm. Diese Gruppe junger Inderinnen und Inder möchte die Gemeinschaft zu mehr Solidarität und zum Umdenken aufrufen. Sie möchte dazu aufrufen, im Rahmen festlicher Veranstaltungen zum Republiktag die Stimme zu erheben und ein Zeichen zu setzen. Denn es sind die Opfer von Vergewaltigungen in Indien, denen unsere Gedanken gehören. Es sind die schrecklichen Taten, auf die aufmerksam gemacht und nach Lösungen für die Minimierung dieses Problems gesucht werden muss. Es ist ein Signal der Solidarität der Inderinnen und Inder sowie Freunde Indiens aus Deutschland, das an die Bürger nach Indien gesendet wird sowie der erhobene Zeigefinger in Richtung der indischen Regierung und lokalen Verwaltungen.

Während es in Indien zu Ausschreitungen im Rahmen von Protestaktionen kam, an denen Männer wie Frauen teilnahmen, äußerte sich ein Politiker abfällig über die weiblichen Demonstranten. Verdeckte Ermittlungen der Zeitung Tehelka offenbarten zudem welch beschämende Verhältnisse in den Reihen der Polizei von Neu Delhi herrschen: es wird tatenlos weg- oder gar zugesehen, ein manches Mal sogar mitgemacht.

Sunanda Gupta aus Essen schreibt in ihrer lobenswerten Initiative: „Aber gehen wir einen Schritt weiter, als den Republiktag einfach abzusagen und nichts zu tun. Es wäre mehr als wünschenswert und notwendig auf offizieller Ebene (Botschaften, Konsulate etc.) den Programm-Ablauf der Festivitäten zu ändern! Wie wäre es beispielsweise mit einer Podiumsdiskussion und Vorträgen über den Status der Frau in der indischen Gesellschaft und der indischen Verfassung? Welche Änderungen sind längst überfällig? Welche Bräuche und Traditionen tragen zu solch einem Missstand bei? Wie kann man jenen entgegenwirken? Durch Diskussion und Reflexion dieser Themen würde dem Tag dieses Mal ein tiefliegender Sinn zukommen können.“

Es wird daher dazu aufgerufen sich dieser Initiative anzuschließen und mit dem eigenen Namen zu unterschreiben, somit ein deutliches Zeichen für Veränderungen zu setzen. Wir als Redaktion von theinder.net stehen aus vollster Überzeugung hinter diesem Aufruf und unterstützen ihn uneingeschränkt. Auch wir rufen unsere Leserinnen und Leser dazu auf, sich uns anzuschließen und nicht wortlos zuzusehen.

Wer daher etwas Sinnvolles tun möchte, besucht die Facebookseite der Aktion „Raise your voice 2013“ unter https://www.facebook.com/RaiseYourVoice2013 und informiert sich über das Vorhaben. Wer diese Aktion unterstützen und somit seinen Namen unter diesen Aufruf setzen möchte, schreibt an Raise.Your.Voice.2013@gmail.com

Innerhalb weniger Tage haben sich bereits weitaus mehr als einhundert Unterzeichner zusammengefunden, doch sind diese bis zum Beginn des Republiktages am 26. Januar eindeutig noch zu wenig! Und letztlich sollten wir uns alle fragen: „Was würde ich tun, wenn meine Frau, wenn meine Tochter oder Angehörige vergewaltigt worden wäre?“

Bijon Chatterji
Bijon Chatterji
Bijon Chatterji (*1978) ist Mitbegründer und Chefredakteur von theinder.net. Er studierte Biologie in Braunschweig, promovierte, forschte und lehrte in Hannover. Heute ist er als Global Lead für ein Biotechnologieunternehmen tätig und verantwortet dort u.a. den Bereich Indien. Von 2012-16 war Bijon Mitglied der Auswahlkommission für das "Deutsch-Indische Klassenzimmer" (Robert Bosch Stiftung / Goethe-Institut). Seit 2018 ist er Mitorganisator des "Hanseatic India Colloquium" und nahm 2023 auf Einladung der Bundesintegrationsbeauftragten erstmals an Dialoggesprächen im Bundeskanzleramt teil.

7 Kommentare

  1. Liebes Team,
    Ich finde es eine reine Frechheit von euch den Republik Tag nicht feiern zu wollen und es anderen Mies zu machen!
    Bitte denkt doch mal an eure Vorfahren was diese erleiden und ertragen mussten und jetzt wollt ihr denen das feiern kaputt machen! Ich glaube ihr habt nicht Begriffen welch ein bedeutender Schritt und welch eine Befreiung das für uns ist!
    Wir sind unabhängig !!!
    Welch kraft Energie und liebe benötigt worden ist um dieses Land von Ausbeuterei und Abhängigkeit zu befreien, bitte denkt doch auch da mal dran. Gandhi ist ein Vorbild.
    Welche Qualen musste er erleiden?!
    Ich glaube es ist besser ihr setzt euch mal mit dem Thema auseinander, Tradition ist wichtig! Und das Sage ich als Inder in 2. Generation es nervt langsam der Meinung sein zu müssen das wir doch alles besser wissen und machen können und Tradition unwichtig sind ein Land wie unser basiert auf Tradition, Glauben und Menschlichkeit!

    In einem Punkt gebe ich euch völlig recht es ist unfassbar schlimm was aktuell passiert ist und mit Sicherheit gehört den Angehörigen ALLER Opfer und damit meine ich nicht nur Vergewaltigungs Opfer sondern alle die leid zu beklagen haben einen Moment der tiefen Trauer!!!

    Mit Sicherheit sind die Zustände in Indien nicht überall die besten und es gibt leider noch zu häufig traurige Ereignisse wie dieses aber die gibt es mit Sicherheit auch in unserer Wahlheimat in der wir uns jetzt aufhalten, kinder verschwinden oder werden missbraucht,
    Rassen Hass, Vergewaltigung, Mord, usw. Ich darf nur mal an die breitgetretene U und S Bahn Schlägereien erinnern wo in aller Öffentlichkeit junge Menschen total Warhols zusammengeschlagen werden und auch bereits einige Opfer gestorben sind, ich erinnere mich noch gut daran das vor einigen Jahren ein junges Mädchen in der S Bahn in Hamburg vor Dutzenden Leuten brutal vergewaltigt worden ist keiner hat ihr geholfen oder die Polizei gerufen.
    Wie oft musten Afrikaner auf brutalste Art und weise am eigenen Körper erleben wie Folter durch gezwungenes Erbrechen des Magen Inhaltes und Androhungen von Gewalt durch die Polizei ertragen bis Richter endlich diese Menschen unwürdige verhalten unterbanden!
    Schämen sich die deutschen dafür NEIN und das ist auch gut so! Schämen sich die deutschen, deutsche zu sein wegen dem Holocausts, nein und wenn doch sie sollten es nicht mehr, den diese Generation hat damit doch nichts zu tun Vergangenheit ist Vergangenheit!!

    Indien ist ein riesiges Land mit mehr als eine Milliarde Einwohnern natürlich bleibt es da nicht aus das es leider schlechte abscheuliche Menschen unter uns gibt, muss ich mich für deren Taten nun schämen?

    Mit Sicherheit sollten über Probleme in Indien diskutiert werden dazu gehören unter anderen auch: Kinder Armut, Armut, Arbeitslosigkeit, soziale Einrichtungen, medizinische Versorgungsengpässe, Polizei, Korruption, Wohnraum, die rechte von KINDERN und FRAUEN und mit Sicherheit noch viele andere Themen.
    Diese sollten doch aber auf entsprechender ebene und Bühne präsentiert werden und nicht an einem national Feiertag mit dieser Bedeutung, ich darf noch mal dran erinnern was die damaligen Briten mit uns gemacht haben: sie haben unser Land beraubt unsere Frauen vergewaltigt und unsere Kinder geschändet und nach dem wir uns nach vielen macht kämpfen endlich befreien konnten wollt ihr diesen Tag mit einem solch schweren tragischen und nicht vertretbarem Erlebnis in Verbindung bringen?! Und auch noch behaupten wir sollten uns schämen dafür was passiert ist?

    National shame Day
    Was für ein Scheiß!!!

    ICH BIN UND BLEIBE STOLZ EIN INDER ZU SEIN!
    PROUD TO BE A INDIAN!

    • Hmm, vielleicht verwechselst Du hier etwas? Als National Shame Day wurde der 29. Dezember bezeichnet, auch in Indien (http://blog.shinekapoor.com/2012/12/29-december-national-shame-day.html). Hier geht es um den Tag, an dem das Opfer ihren Verletzungen erlegen ist. Wahrscheinlich nimmt das schon einmal viel Deiner Aufregung weg.

      Und am diesjährigen Tag der Republik geht es nicht darum, auf Indien zu schimpfen oder den Tag zu verunglimpfen, sondern sich auch mal anzuschauen, was aus der Verfassung und der in ihr garantierten Rechte geworden ist. Die indische Verfassung ist am 26. Januar 1950 in Kraft getreten. Daher sprechen wir auch weniger von den Briten & was sie den Indern angetan haben, noch welches Unrecht (Diskriminierung etc.) in Deutschland teilweise passiert. Das sind alles wichtige Diskussionen, und wenn Du z.B. über die Briten und ihre Vergehen in Indien ein Forum eröffnen möchtest, würde ich hier auch gerne vorbeischauen.

      Aber das alles hat doch nichts mit der aktuellen Situation in Indien zu tun. Und es ist eine Situation, vor der man meiner Meinung nach die Augen nicht verschließen darf. Das ändert nichts daran, dass Du trotzdem stolz sein darfst, Inder zu sein & Dich nicht für die Vergewaltiger persönlich schämen musst. Aber man sollte auch vorsichtig sein, wenn man die Probleme in Indien verharmlost und einfach demonstrativ und laut auf andere Probleme zeigt. Denn das Problem, dass Indien mit der Situation und der Rolle der Frauen hat, ist ein großes, und ich glaub nicht, dass wir es uns leisten können, dieses länger zu ignorieren.

    • Tag der Republik (Indien)

      Flagge Indiens

      Der Tag der Republik (Republic Day) ist ein Nationalfeiertag in Indien am 26. Januar. Obwohl Indien bereits am 15. August 1947 unabhängig wurde, ist die Verfassung des Staates (Constitution of India) erst am 26. Januar 1950 in Kraft getreten. Bis zu diesem Tag war der britische Monarch als Kaiser von Indien Staatsoberhaupt. Die in dieser Verfassung verankerte Staatsform Republik gab dem Feiertag seinen Namen.

    • Lieber Arnob,

      erstmal vielen Dank für Deine Kritik, die wir wichtig finden. Wir meinen keinesfalls den "Republic Day" durch einen "Shame Day" zu ersetzen. Mit dem "Shame Day" ist in der Tat der Tag der Vergewaltigung bzw. der Tod der jungen Frau gemeint. Dies wäre ein großes Missverständnis.

      Im Kern geht es um den Support für die im Link genannte Unterschriftenaktion. Natürlich soll niemand daran gehindert werden ein stolzer Inder zu sein oder auch gern den Republiktag zu feiern. Wir jedoch können uns am 26.01. mit dem Begriff "feiern" nicht anfreunden, nachdem was vor kurzem in Indien mit Massenvergewaltigungen passiert ist.

      Sagen wir es so: wir werden dem 26.01. als Republiktag gedenken, aber ausgelassen und fröhlich feiern können und wollen wir nicht und wäre ein Wegsehen über die aktuellen Probleme. Wir wollen gemäß der Unterschriftenaktion dafür werben, dass man am Republiktag die Rolle der Frau und den Wert einer Frau und die Abscheulichkeit von Vergewaltigungen in den Vordergrund stellt.

      Der 26.01. hat einen großen Symbolcharakter und wird national wie international beachtet. Es wäre eine gute Gelegenheit, an diesem Tag den Fokus etwas mehr auf das Thema "Frauen in Indien" zu legen – denn auch das ist Indien!

      Und dass wir uns mit der Thematik nicht beschäftigen, kann man wohl wahrlich nicht sagen, da wir uns bereits seit Gründung unseres Portals im Jahr 2000 jedes Jahr mit einem Tag wie dem Republiktag oder Unabhängigkeitstag auseinandersetzen.

  2. hallo,

    Die indische Regierung hat doch die richtigen Maßnahmen ergriffen (Schnellgerichte, die die Bestien schnell zum Tode abverurteilen).

    Was will man denn mehr ?

    Es wäre toll, wenn solche Hinrichtungen öffentlich stattfinden würden um als Abschreckung zu dienen und die typisch-indische Schaulust zu befriedigen.

    Vielleicht wäre die Legalisierung von Pornos und Sexmagazinen und Prostitution auch ein richtiger Schritt, damit trieb gesteuerte Kerle ihre Gelüste anders ausleben.

    Den Republic Day werde ich auch wie jeher feiern und in den indischen Medien wird über die Sache sowieso nicht mehr berichtet.

    So leid es mir tut, dies so sagen zu müssen : es gibt in Indien dringendere Probleme (Armut,Hunger, Umweltprobleme) als über vereinzelte Vergewaltigungen zu diskutieren.

  3. Leider sind Vergewaltigungem eben KEIN Einzelfall und ich beobachte die Szene bereits seit 1970. Es ein Vergehen, das in der Gesellschaft nur tot geschwiegen wird, zum Schutz der Männer. Die Opfer schämen sich, die Familien schämen sich, die Gesellschaft lastet das Delikt den Opfern an. Respekt gegenüber Frauen gibt es eher wenig. Beweis: Sogar in der Öffentlichkeit, an Bushaltestellen, wird für mehr Respekt gegenüber Frauen geworben. Sexuelle Übergriffe sind RESPEKTLOS! Es gibt zu denken, daß dafür geworben/darum gebeten werden werden muß, obwohl es ein Recht ist! Es ist eine Schande für jede Gesellschaft, wenn Vergewaltigungsopfer geächtet, getötet, in die Prostitution verkauft, gezwungen werden den Vergewaltiger zu heiraten. Welche Perfidie! M.Frank-Mast

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Beliebte Artikel

Zuletzt Kommentiert

WP Twitter Auto Publish Powered By : XYZScripts.com