Die Präsidenten Indiens besitzen wie so oft repräsentative Funktionen. Oftmals wurden sie mit dem Ablauf einer langen Karriere mit dem höchsten Staatsamt geehrt. Rajendra Prasad war der erste und langjährige Präsident. Bekannte Persönlichkeiten bestimmten dieses Amt, darunter der Gelehrte S. Radhakrishnan, Kocheril Narayanan als erster Dalit, Abdul Kalam oder Pratibha Patil, 2007 die erste Frau im Amt. Der ehemalige Minister Pranab Mukherjee ist seit 2012 Präsident. Samina Akbar (2004) und Bijon Chatterji (2013) haben Indiens Staatsoberhäupter zusammengefasst.
Rajendra Prasad (26.1.1950 bis 13.5.1962)
Prasad war der erste Präsident des unabhängigen Indiens. Der andächtige Gandhi-Anhänger wurde 1884 in Bihar geboren. Ab 1947 war er Ernährungsminister und wurde 1962 wurde mit dem Bharat Ratna ausgezeichnet. Rajendra Prasad starb 1963.
Sarvepalli Radhakrishnan (13.5.1962 bis 13.5.1967)
Radhakrishnan war ein indischer Gelehrter, Philosoph, Schriftsteller und Staatsmann und wurde 1888 in Tiruttani geboren. Er diente als indischer Vizepräsident (1952-62) und später als Präsident. Radhakrishnan unterrichtete von 1936-52 an der Oxford Universität und war zudem Vorsitzender der UNESCO. Berühmte Bücher sind „The Hindu View Of Life“ und „The India Philosophy“. 1954 erhielt er die Bharat Ratna Auszeichnung, 1975 starb er in Chennai.
Zakir Hussain (13.5.1967 bis 3.5.1969)
Hussain wird als großer Patriot bezeichnet und war Erziehungswissenschaftler sowie Sozialarbeiter. Er wurde 1897 in Hyderabad geboren. Er war Kanzler der Aligarh Muslim Universität und Gouverneur von Bihar. Er wurde in Berlin promoviert und 1963 mit dem Bharat Ratna ausgezeichnet. Hussain starb 1969 im Amt.
Varahagiri Venkatagiri (3.5.1969 bis 20.7.1969 interim)
Venkatagiri wurde 1884 geboren. Er war Jurist von Beruf, ausserdem Gewerkschafter. Während seines Studiums in Irland wurde er Mitglied der Sinn Fein, wurde 1916 jedoch nach Indien ausgewiesen. 1975 erhielt der den Bharat Ratna. Er starb 1980.
Venkatagiri wurde 1884 geboren. Er war Jurist von Beruf, ausserdem Gewerkschafter. Während seines Studiums in Irland wurde er Mitglied der Sinn Fein, wurde 1916 jedoch nach Indien ausgewiesen. 1975 erhielt der den Bharat Ratna. Er starb 1980.
Muhammad Hidayatullah (20.7.1969 bis 24.8.1969 interim)
Hidayatullah wurde 1905 geboren und war Richter am Obersten Gericht sowie oberster Bevollmächtigter der „Scouts and Guides“. Er starb 1992.
Hidayatullah wurde 1905 geboren und war Richter am Obersten Gericht sowie oberster Bevollmächtigter der „Scouts and Guides“. Er starb 1992.
Varahagiri Venkatagiri (24.8.1969 bis 24.8.1974)
Fakhruddin Ali Ahmed (24.8.1974 bis 11.2.1977)
Ahmed wurde 1905 in Delhi geboren und war in der Friedensbewegung aktiv. Er war Finanzminister von Assam, wurde jedoch als INC-Mitglied verhaftet. Seit 1966 war er Unionsminister in der Regierung von Indira Gandhi, 1974 wurde er Präsident, starb jedoch 1977 im Amt.
Basappa Danappa Jatt (12.2.1977 bis 25.7.1977 interim)
Jatti wurde 1912 geboren und war von Beruf Jurist. Später wurde er u.a. Chief Minister von Mysore und Gouverneur von Orissa. Jatt starb 2002 in Bangalore.
Neelam Sanjeeva Reddy (25.7.1977 bis 25.7.1982)
Geboren im Jahr 1913, war Reddy Chief Minister von Andhra Pradesh, Unionsminister und Sprecher der Lok Sabha. Ausserdem war er ein Freiheitskämpfer und Präsident des Indian National Congress. Indira Gandhis Notstandsgesetze fielen in Reddys Amtszeit. Aufgrund Sikh-Unruhen setzte Indira Gandhi Giani Zail Singh als Nachfolger Reddys ein. Reddy verstarb 1996.
Giani Zail Singh (25.7.1982 bis 25.7.1987)
Singh wurde 1916 in Sandhwan geboren. Er war u.a. Freiheitskämpfer, Sozialreformer, Staatskongressführer, ausserdem ein erfolgreicher Chief Minister und Unionsinnenminister. 1982 wurde er aus politischen Gründen zum Präsidenten gewählt. Er starb im Jahr 1994 in Chandigarh.
Ramaswamy Venkataraman (25.7.1987 bis 25.7.1992)
Venkataraman wurde 1910 in Tamil Nadu geboren. Im August 1984 wurde er zum Vizepräsidenten Indiens gewählt und war zuvor Verteidigungsminister. 1987 wurde er als achter Präsident der Republik Indien vereidigt. Er starb 2009 mit 98 Jahren in Delhi.
Shankar Dayal Sharma (25.7.1992 bis 25.7.1997)
Sharma wurde 1918 in Bhopal geboren. Er war Gelehrter, Freiheitskämpfer, Chief Minister von Madhya Pradesh, Kongress Präsident, Unionskabinettsminister, Gouverneur und Vizepräsident. Sharma promovierte in Cambridge und erhielt viele Jahre später 1993 dort die Ehrendoktorwürde. Er starb 1999.
Kocheril Raman Narayanan (25.7.1997 bis 25.7.2002)
Narayanan wurde 1920 in dem Dorf Uzhavoor, Bezirk Kottayam, Kerala geboren. Nehru ernannte ihn zum Botschafter in Peking und Washington. Er wurde zum Vizepräsidenten Indiens gewählt und war in diesem Amt seit dem 21.8.1992. Das Amt des Präsidenten wurde ihm am 25.7.1997 übertragen. Narayan war der erste Dalit im höchsten Amt Indiens und setzte sich für die Abschaffung des Kastensystems ein. Narayanan starb 2005.
Avul Pakir Jainulabdeen Abdul Kalam (25.7.2002 bis 25.07.2007)
Kalam wurde 1931 in Tamil Nadu geboren. Vor seiner Präsidentschaft war Kalam als wissenschaftlicher Berater für die indische Regierung tätig und gilt als Vater des indischen Weltraum- und Atomprogramms. Am 25.7.2002 wurde er als 11. Präsident Indiens vereidigt. Kalam wird aufgrund seines Patriotismus als „200-prozentiger Inder“ bezeichnet. Sein Ziel war die Aufnahme Indiens in die Runde der G8-Staaten bis 2020.
Pratibha Devisingh Patil (25.07.2007 bis 22.07.2012)
Patil wurde 1934 in Maharashtra geboren und war die erste weibliche Präsidentin Indiens. Sie war Vizepräsidentin des Rajya Sabha und Gouverneurin von Rajasthan. Während ihrer Amtszeit wandelte sie 35 Todesstrafen in Haftstrafen um. Öffentliche Bedenken gab es aufgrund des Attentäters von Mumbai, der zu dem Zeitpunkt auf seine Todesstrafe wartete. Sein Todesurteil wurde 2012 vollzogen, fiel jedoch nicht in Patils Amtszeit. Davor gab es seit 2004 keine Hinrichtungen.
Pranab Mukherjee (22.07.2012 bis heute)
Mukherjee wurde 1935 in Westbengalen geboren und war indischer Finanzminister unter Manmohan Singh. Er gilt als loyaler Anhänger des Gandhi-Clans. Mukherjee ist studierter Jurist, Historiker und Politikwissenschaftler. Er fungierte zudem 2006-09 als Aussenminister und wird gern als „lebendes Lexikon“ bezeichnet.