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Ustad Hotel – Ein Genuss für alle Sinne

(kj) Wie ein Zauberer entführt uns der Regisseur Anwar Rasheed auf eine Reise zur Malabarküste, und bereits ab der allerersten Begegnung mit ihr sind wir hoffnunglos verliebt. Die feuchte Luft der Morgendämmerung und die geübten Hände, die kompromislos dem täglichen Ritual folgen und eine weitere Tasse des goldenen ‚Suleimani‘ Tee in das kleine Glas eingießen. Und so lernen wir schrittweise Feyze’s Uppooppa (Opa) kennen.
In der Nacht flieht der frisch aus Europa kommende Feyze von zu Hause, um der Wut seines Vaters über seine geplatzten Träume für seinen geliebten Sohn zu entkommen. Vier Töchter und der Tod seiner Frau hat ihm sein Feyze gekostet. Und jetzt möchte Feyze ein renommierter Chef werden und nicht wie von ihm erwünscht ein 5-Sterne-Hotel Manager und Ehemann für die Tochter des strategischen Geschäftspartners, auf dessen Bauplatz das Hotel entstehen sollte. Da dieser Wunsch aber den Vorstellungen der Gesellschaft der erfolgreichen Karriere nicht entschpricht, wird Feyze von seinem Vater ausgelacht und herablassend behandelt: er hat doch so lange gebraucht um den Stempel  ‚Sohn eines Kochs‘ im kollektiven Gedächtnis seiner Umgebung auszuradieren.
Bei seinem Opa erlebt Feyze die Lebhaftigkeit und die altbewährten Methoden eines in Tradition verwurzelten Hotels. Sein Uppooppa setzt die Qualität seines berühmten Biryanis nicht aufs Spiel: sobald der Deckel eines riesigen Kochtopfs angehoben wird spürt man schon den unverwechselbaren Geruch aus Durftreis und der gold gebrannten Cashewnüssen. Hier wird noch mit Liebe und Wärme gekocht. Der Einkaufsmarkt von Kozhikode, die Allgegenwart von Meer und die grenzenlose Vielfalt an leckeren Speisen und Süßigkeiten verschafft dem Zuschauer das Gefühl, dass man nur noch einen Schritt brauchen würde, um die sanfte Berührung des Malabarwindes auf eigener Wange zu spüren.
Feyzes Opa hat sich immer nach Freiheit gesehnt und von Sufi Derwischen geträumt. Da ‚Ustad Hotel‘ jetzt Feyze an seiner Seite hat,bricht Uppooppa nach Ajmer auf. Feyzes Erscheinen sieht er als Schicksal: ein Enkelkind, das nicht nur die Liebe zum Kochen seines Opas teilt, sondern auch seine Philosophie. Denn wie heisst es so schön? “Every Sulaimani (Tee) needs a bit of Mohabbat (Liebe) in it.”
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