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Mi, 25. Dezember, 2024
StartSportArjuna Award - vom schüchternen Mädchen zum indischen Basketballstar

Arjuna Award – vom schüchternen Mädchen zum indischen Basketballstar

Von Jency Kollamana. Frauenpower auf indisch: Mit dem Sieg des Arjuna Awards avanciert Geethu Anna zur Nationalsportlerin des Jahres 2014. Am 13. August 2014 ließen alle indischen Medien die Bekanntgabe der Gewinner des diesjährigen Arjuna Awards verlauten. In Delhi überreichte schließlich am 29. August Präsident Pranab Kumar Mukherjee den Sportlern höchstpersönlich die Anerkennung.

Der Arjuna Award ist ein indischer Nationalpreis, welcher seit 1961 von der indischen Regierung verliehen wird und zeichnet Sportler für ihre herausragenden Leistungen im nationalen Sport aus. Der Preis ist eine Bronzestatue des Mahabharata-Helden Arjuna, welcher gemeinsam mit einer Urkunde und einem Preisgeld überreicht wird. Die notwendige Voraussetzung, um für diesen Preis in Betracht zu kommen, besteht nicht nur aus einer mindestens dreijährigen überdurschnittlichen Leistung in einer Sportart auf internationalem Niveau, sondern es ist darüber hinaus erforderlich, sich durch Fairness und Disziplin hervorgetan zu haben. Heutzutage wird der Preis auch an Behindertensportler verliehen.
Die diesjährige Jury bestand unter anderem aus dem bekannten Cricket-Spielfuehrer Kapil Dev, Olympionikin Anju Bobby George und Kunjarani Devi.
 
Nachdem es Suman Sharma im Jahre 1983 gelang, als erste Frau im Basketball diese Sportauszeichnung zu erhalten, konnte Geethu Anna Rahul (geb. Jose) nun in ihre Fußstapfen treten. Der letzte Gewinner in der Sparte Basketball liegt ebenfalls über eine Dekade zurück (Parminder Singh, 2001).
 
Basketballerin Geethu mit dem Arjuna Award
von Indiens Praesident Pranab Mukherjee.
 
In diesem Rahmen erhielt theinder.net exklusiv die Möglichkeit, mit der Preisträgerin Geethu Anna Jose persönlich zu sprechen (Interview wird am 23.12.2014 veroeffentlicht).
 
Nachdem Geethu schon Jahre zuvor für den Award nominiert wurde, blieb der Preis für die vergangenen Jahre aus. Ein Ansporn für die ehrgeizige Sportlerin, noch härter an sich zu arbeiten und Indien von ihren sportlichen Fertigkeiten zu überzeugen. Glücklich kann sie nun die verdiente Würdigung voll auskosten und macht insbesondere die indische Basketball-Community stolz.
 
Geboren im Jahre 1985 wuchs Geethu Anna Jose in dem kleinen südindischen Bundesstaat Kerala auf und widmete sich im Alter von elf Jahren dem Basketball. Ihr sportliches Talent blieb nicht unbemerkt und erregte schon bald als Cager („Basketballspielerin“), die Aufmerksamkeit von Lehrern und Trainern. So spielte sie aktiv in ihrem Schulteam und erhielt 2003 ein Angebot, für das Team des „Southern Railway“ in Tamil Nadu zu spielen, mit der sie fünf Meistertitel erreichte. Ihre Leistung und ihre Trefferquote auf dem Spielfeld  fielen überdurchschnittlich gut aus, und so vertiefte sie professionell ihre Fertigkeiten am Ball, erhielt im Laufe der Jahre zahlreiche Ehrungen und Preise, erfuhr hohe Medienpräsenz und spielte sich hoch in die Nationalmannschaft der Junioren.
Trainer sahen die Entwicklung ihrer Fähigkeiten vom „College/State Level Team“ zur professionellen Spielerin und bestätigten, dass sie ihr spielerisches Niveau nur durch ihre harte Arbeit erreichte. Ihr unaufhörlicher Ehrgeiz und ihr diszipliniertes Training zahlten sich aus. 2004 hatte sie ihr Debüt in der indischen Basketball-Nationalmannschaft der Damen und wurde hinterher zum Kapitän des Teams gewählt.
Sie war die erste Spielerin aus Indien, welche es zu einer Einladung schaffte,  für die „Nationale Australische Liga der Damen“ (WNBL) zu spielen. Von 2006 – 2008 konnte sie ihr Koennen für den Verein Ridgewood Hawks unter Beweis stellen und wurde zur besten Spielerin ausgezeichnet. Während dieser Zeit in Australien festigte sie ihren Spielcharakter und gewann an Spielerfahrung außerhalb der Grenzen ihrer indischen Heimat. 2009 wurde sie Asiens Top-Scorerin in der 23. Asienweltmeisterschaft.
 
Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichte sie 2011, als sie die Chance erhielt, für Testspiele nach Amerika – ins Land des Basketballs – zu reisen, um sich als Spielerin zu bewerben. Chicago Sky, Los Angeles Sparks und auch San Antonio Silver Stars waren interessiert, Geethu als Spielerin kennenzulernen.
 
So durchbrach Geethu mit ihrer Laufbahn das westliche Bild eines schüchternen indischen Mädchens, das unterdrückt und ignoriert wird. Fern ihrer Familie reiste die selbstbewusste junge Dame durch Indien, startete ihre Karriere, steht heute mit beiden Beinen fest auf dem Boden und fokussiert ihre sportlichen Ziele. Sie hat sich den Respekt sowohl auf dem Platz als auch Abseits vom Spiel hart erarbeitet und bleibt Trotz ihrer riesigen Erfolge bescheiden und weiterhin ambitioniert. Sie avancierte zu einem Idol für viele junge Mädchen und verkörpert durch den Erhalt des Preises auch ein Vorbild für viele Sportler auf dem gesamten Indischen Subkontinent.
 
Alle Gewinner im Überblick:
Abhishek Verma (Bogenschiessen), Tintu Luka (Leichtathletik), H.N. Girisha (Para-Leichtathletik), V. Diju (Badminton), Geethu Anna Jose (Basketball), Jai Bhagwan (Boxen), R. Ashwin (Cricket), Anirban Lahiri (Golf), Mamta Pujari (Kabaddi), Saji Thomas (Rudern), Heena Sidhu (Schiessen), Anaka Alankamony (Squash), Tom Joseph (Volleyball), Renubala Chanu (Gewichtheben).

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