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Do, 21. November, 2024
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Diptesh MC: „Ein bedeutsamer Teil meiner Identität“

Foto: (c) Diptesh Banerjee
Diptesh MC, mit bürgerlichem Namen Diptesh Banerjee, Jg. 1976, ist Sohn bengalischer Einwanderer aus Indien. Seit zwei Jahrzehnten ist er als „Community-Rapper“ nicht mehr aus der deutsch-indischen Jugendszene wegzudenken. Diese Jugendszene ist erwachsen geworden, das gilt auch für Diptesh, der dem deutschen Hiphop bereits seit den frühen Neunziger Jahren stark verbunden ist. Warum er heute nur noch auf Englisch rappt, wie sein Leben in der Desi Community damals aussah und welche Ansichten er teilt, verrät er uns in einem Interview, gewürzt mit Nostalgie und persönlichen Alltagserfahrungen mit Rassismus.

Diptesh, zu Beginn gleich eine Insiderfrage: „Kannsht Du meine Suhe plägen?“ – was fällt Dir dazu ein?

(lacht) Lustige Erinnerungen vergangener Tage, als das große Abenteuer begann, dass sich die indische Diaspora in Deutschland am Unabhängigkeitstag 2000 in Köln zusammenfand und aus der Idee, Inderinnen und Inder in Deutschland kennenzulernen, eine bundesweite Bewegung erwuchs. Der Organisator Prasanna Subramaniam stand am Anfang dieser Bewegung…

… er wusste es nur noch nicht …

(lacht) … als er uns um Hilfe bat, besagte Unabhängigkeitsfeier in Köln mit ihm zu organisieren. Die „ßoooo“ (Show), um die Prasanna mich bat, bekam er jedenfalls und ich hetzte ans Mikrophon. So wurde der „Community Rapper Diptesh MC“ geboren (lacht). Wir verteilten mitunter auch Flyer für theinder.net und der Grundstein war gelegt.

Ja, das waren unsere ersten Schwarzweißflyer, die wir auf unseren Inkjets gedruckt, kopiert und ausgeschnitten hatten, ich habe sie letztens wiedergefunden. Du hast theinder.net von der Gründung an begleitet und kanntest Teile der Redaktion schon vorher. Erzähle uns wie Du die Zeit damals empfunden hast. Du sagtest mal, dass Du über theinder.net viele neue Menschen kennengelernt hast, wie sah Dein „Communityleben“ aus?

Mann, du rufst wirklich schöne Erinnerungen wach! Also, ich kannte erst dich, Bijon, Arunava (Abhi), Kristian und Udoy. Abhi kannte ich ja vorher durch das Durga Puja in Köln und wir führten eine tiefe Freundschaft per Briefwechsel. Waren das ereignisreiche Zeiten… Wir waren alle kreative Leute mit Leidenschaft und Ideal. Hinterher gründete Abhi die Mailingliste „Swagatam“, über welche ich dich, Bijon, erstmals kennenlernte.

… und wir trafen uns dann eher zufällig auf einer privaten Feier einer gemeinsamen Bekannten…

Ja, und so enstand eine enge Freundschaft. Wir quatschten alle über die Greencard und aus dem Diskurs heraus wurde dann von dir, Kristian und Soumya theinder.net ins Leben gerufen. Wir trafen uns alle im Chat und es erinnert mich rückblickend an die Story von Mark Zuckerberg, als Facebook noch in den Kinderschuhen stand. Durch unsere Promotion am Unabhängigkeitstag Indiens in Köln erfuhr theinder.net großen Zulauf und es war großartig, so viele Inder aus Deutschland virtuell zu treffen. Ich war in dieser Zeit ein etablierter und erfolgreicher Rapper mit bundesweitem Bekanntheitsgrad und CD-Veröffentlichungen (mitunter wurde ich mit meiner ehemaligen Band Radical Xpress zur ersten Deutschen Castingshow der BMG Ariola unter 6000 in die Top 12 nominiert), den ich mir unabhängig vom Internet erspielt hatte.

Ich denke, dass Du da auch Kontakt zur Fresh Familee und deren Frontman Tachiles geknüpft hattest, der wie Du aus Ratingen kam.

Das ist richtig. Ich wollte noch hinzufügen, dass sich nun durch das „Indernet“ die Gelegenheit bot, virtuelle Bekanntschaft mit InderInnen schließen zu können. Es war schon immer mein Traum gewesen, andere Inder kennenzulernen. Ich suchte immer stets nach meinen Wurzeln und Arun Raghav aus Bonn, der sich später DJ U.P.-Wala nannte, erzählte mir von der großen Indian Night in Frankfurt, in welcher 1000 InderInnen zu Hindi -und Tamil-Remixes tanzten. Meine erste indische Party erlebte ich jedoch in Düsseldorf. Hinterher lud Arun mich ein, in Bonn aufzutreten und dann stellte er mir per SMS Sabu Mathew aka DJ Sabu vor. Es gab damals noch keine Smartphones. Das kann man sich heute alles gar nicht mehr vorstellen.

Die Dinger wogen damals ja auch ein halbes Kilo…

Arun und Sabu luden mich zum Auftritt nach Frankfurt ein und es war einmalig, so viele InderInnen auf einem Haufen zu sehen. Das hatte ich zuvor noch nie erlebt. Alle sahen aus wie ich (lacht). Auf der Indian Night verteilten wir ebenfalls Flyer und dort lernte ich erstmals Sherry kennen, der ebenfalls fleißig Flyer für theinder.net unter das Volk brachte. Wir waren alle Künstler und Unternehmer, wie beispielsweise Abhi, der mit indianfootball.com den indischen Fußball bis in die heutige Gegenwart hinein nachhaltig unterstützt hat. Für mich hast Du, Bijon, uns alle zusammengebracht mit theinder.net. Du warst irgendwann Chef einer großen „Organisation“ …

… es freut mich zwar, dass Du das so sagst, aber letztlich ist alles ein Mannschaftsspiel…

… und alles führte in der Konsequenz dazu, dass RTL2 den ersten Bollywoodfilm „Kabhi Khushi Kabhi Gham“ im kommerziellen TV zeigte. Die Inder-Parties schossen wie Pilze aus dem Boden und ich setzte mich überall als Community-Rapper in Szene. Ich traf mich immer wieder mit Tänzern und Musikern aus der Community, chillte mit den Veranstaltern Vinay, Sachin und Nitin von der Partyreihe „Indian Jam“, spielte gemeinsam mit Kesan, Seelan und Palan in der Band „J-Ragam“, war gemeinsam mit Jiwan Singh, der sich später DJ G-One nannte, und mit Princeten musikalisch unterwegs. Es war eine großartige und lebendige Zeit und ich bin froh das alles erlebt haben zu dürfen. Auch die Kontakte zu Uncle Jose Punnamparambil, Nisa und Asok Punnamparambil vom Magazin „Meine Welt“, Christian Weiß vom Draupadi Verlag und Wissenschaftlerin Urmila Goel sind letztendlich doch durch theinder.net zustande gekommen. Du und ich hatten den direkten Draht zueinander und ohne dich wäre dies alles nicht möglich gewesen und dafür danke ich dir, Bijon.

Welch Ehre, sehr gerne… Bevor wir jedoch zu sentimental werden, lass uns zu Deiner Musikkarriere zurückkommen. Schon damals warst Du musikalisch sehr aktiv, siehe zuvor genannt Radical Xpress und dann Deine eigenen Projekte. Irgendwann bist Du dann aber ein „Bollywood Ghetto Gentleman“ geworden, wie kam es dazu, dass der Inder in Dir noch stärker in Deinen Songs zum Vorschein kam?

Der Umstand, dass ich mit meiner dunklen Hautfarbe damals ziemlich einzigartig war, da ich so gut wie keine indischen oder afrikanischen Kids in meinem Alter kannte und von anderen weißen Kids ausgegrenzt wurde, machte mich perspektivlos. Auch wenn viele dies heute in Deutschland nicht wahrhaben wollen: Das war damals einfach so. Man wurde als dunkelbraunes Kind diskriminiert und so fand ich in den Betonsilos von Ratingen West, in denen ich aufwuchs, viele weitere Mitstreiter, die mit diversen Herkunftshintergründen ähnliche Schicksale teilten.

Wie habt Ihr das bewältigt?

Erst durch den Rap begann ich mich für meine Wurzeln zu interessieren und habe stets meinen indischen Kulturhintergrund in meine Lyrics einfließen lassen. So wurde Hip Hop meine Heimat. Meine kulturelle Identität. Dadurch wurden die Ideale der Hip Hop Zulu Nation zu meinem Lebensgefühl. Der multikulturelle Geist der Hip Hop Kultur, in der jede Person unabhängig von Herkunft und Religion Skills präsentierten konnte, passte auch zur Philosophie Gandhis. Hip Hop ist bis heute mein Lifestyle, die mich über theinder.net in die indische Seelenwelt führte. Ich bin Deutscher mit einer indischen Seele, die ich durch theinder.net erst so richtig kennenlernte und zu leben begann.

„Deutscher mit indischer Seele“ habe ich so auch noch nicht gehört, interessant! Und Bollywood?

Die Bezeichung „Bollywood“ kam durch meine Aktivität als Community-Rapper Diptesh MC. Bollywood bedeutet für mich eine Art „kulturelle Revolution“. Durch theinder.net und den Film „Kabhi Khushi Kabhi Gham“ konnten auch wir InderInnen unsere Kultur bundesweit repräsentieren. Es war ein großartiges Gefühl, einen indischen Film auf deutscher Sprache auf einem kommerziellen Sender im Fernsehen zu sehen. Das war einfach eine tiefe emotionale Erfahrung. Die indische Filmkultur zeigt unmittelbar die Codes der Kulturvielfalt des Subkontinents durch Schauspiel, Musik und Tanz. Kunst bringt generell kulturelle Aspekte zum Ausdruck. So begann ich mit Bezeichnungen wie „Indertat“ oder eben „Bollywood Ghetto Gentleman“ meine Herkunftswurzeln in der Kunst noch stärker hervorzuheben. Alles Dank Eures Portals.

Ja, ich erinnere mich an einen Satz in einem Deiner Songs „Indertaten sind in der Tat die Taten eines Inders“ oder so etwas…

Ja, genau so! Übrigens hatte ich mich beim „Ghetto Gentleman“ ein wenig von der R&B Legende Ramsi Aliani inspirieren lassen, der ein enger Freund von mir ist. Wir waren eine zeitlang auch gemeinsam musikalisch unterwegs. Er nannte sich damals „R&B Ghetto Gentleman“ und ich fand den Namen echt genial.

Nochmal zu Rassismus, weil er heute leider so präsent ist und wir die Augen davor nicht verschließen sollten: Es gibt ein schönes Video im Netz zu Ratingen-West. Dort sagst Du zum Thema Rassismus und Multikulti so etwas wie „Wir sind alle wie bunte Smarties“. Welche Erfahrung hast Du mit Rassismus gemacht und wie gehst Du damit um bzw. wehrst Dich dagegen?

Ein schöner Satz und eine wunderschöne Doku. Auf den Satz werde ich übrigens oft angesprochen. Ich habe schlimme Erfahrungen mit Rassismus gemacht und wurde als Kind stark ausgegrenzt. Das waren wirklich sehr harte und prägende Erlebnisse gewesen. So waren die ersten Worte, die ich im Kindergarten auf Deutsch lernte, mitunter das N-Wort und noch weitere Diffamierungen meiner Hautfarbe.

So etwas vergisst man nicht…

Deswegen bin ich wirklich mehr als froh, dass nun derzeit im Zuge der Black Lifes Matter Bewegung das N-Wort und viele weitere Unwörter aus dem Deutschen Sprachgebrauch verbannt worden sind und alle Erben aus der Kolonialzeit endlich ins Museum geführt werden. Ein Traum ist wahr geworden. Ich wehre mich nicht gegen Rassismus, sondern sehe mich als Teil einer Bewegung, die gemeinsam mit den Weißen eine neue Welt erschafft. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht gegen destruktive Rassisten, die leitende Positionen in Unternehmen bekleiden, meine Stimme erhebe. Ich bin ein Hip Hop MC und ich kämpfe für meine Rechte als „schwarzer Inder“. Ich finde, dass die Zukunft einer multikulturellen Welt in den westlichen Ländern gestaltet werden kann. Hier vereinen sich Menschen mit verschiedenen Hintergründen und alle Voraussetzungen sind gegeben, die Ideale der Hip Hop Kultur umzusetzen. Ich als MC trage künstlerisch meinen Teil dazu bei.

… und Du bist bereits dran an Deinem neuen Album.

Genauer gesagt arbeite ich an einem englischsprachigen Album! Von Deutschrap habe ich mich übrigens vollkommen distanziert…

Das ist für mich unvorstellbar, warum das?

Ich kann die antiimperialistischen Ursprünge, die mich zum Hip Hop geführt haben, nicht mehr dort vorfinden. Hip Hop in Deutschland gibt es nicht mehr. Wer kennt heute noch Afrika Bambaata, den Erfinder der Hip Hop Kultur? Ich wurde von Leuten ausgelacht, als ich Afrika Bambaata erwähnte. Die Energie ist futsch. Ich bin ein internationaler MC.

Von Zeit zu Zeit schreibst Du für theinder.net , was hat Dich bewogen, dass Du Dich für uns entschieden hast?

Diese Plattform ist für mich die „Wurzelorganisation“, über die wir InderInnen uns in der deutschen Öffentlichkeit präsentieren. Sie ist ein bedeutsamer Teil meiner Identität. Das ist so und das wird immer so bleiben. Daher werde ich als Journalist und Hip Hop Aktivist immer für theinder.net unterwegs sein.

In den ersten Jahren ab 2000 gab es viele Desi Parties und irgendwie musste man „dabei sein, um dazuzugehören“. Wie hast Du die deutsche Desiszene erlebt, warum gibt oder gab es soviel Neid und Missgunst? Es ist ja so, dass sich aus der Desiszene ab etwa 2003 eine Bollywoodszene entwickelte und „die“ Desis sich auf andere Dinge als auf die Community konzentrierten. Kannst Du diese Ansicht teilen?

Neid und Missgunst liegen meiner Ansicht nach tief verwurzelt im Neoliberalismus und Imperialismus und die Ansicht vieler konsumorientierten Freaks konnte ich auf keinen Fall teilen. Sie trieben nur den Neoliberalismus an, aus welcher die westliche Kolonialpolitik hervorging. Aus den Parties, die als Nonprofit Unternehmen starteten, wurde ein kommerzielles Geschäft. Nach Herbert Marcuse mündet alles in den eindimensionalen Sell Out. Alles wird verkauft. Kultur wird zur Kulturware. Ich habe nichts dagegen, wenn Parties Geld einnehmen, aber all der Hass in der Community, wie beispielsweise der Hass gegen Hindu-Afghanen, die aus meiner Sicht die besten indischen Events veranstalten, darf einfach nicht sein. Dann gab es noch den Hass gegen mich.

Du hast jedoch auch polarisiert so manches provozierst, sei es durch Deine Texte, deine Kleidung, deine Frisur …

Ich denke, dass das einfach daran liegt, dass man mich nur als Kommerzprodukt wahrnahm und so wurde ich als „Star der Community“ zur Angriffsfläche von billigem Klatsch und Tratsch.

Wir haben Dich durchaus auch mal als „Desi-Skandalnudel“ bezeichnet.

Dieser Klatsch und Tratsch hat mich desillusioniert. Dabei wollte ich doch nur InderInnen kennenlernen. Außerdem gab es zwischen InderInnen aus den unterschiedlichsten Regionen des Subkontinents auch noch Zwietracht.

Du bist politisch.

Ja, denn grundsätzlich sehe ich das so: Der Neoliberalismus, Imperialismus und Rassismus bringt als Folge die Erderwärmung und die Ausbeutung von Human Resources hervor. Alles enstand aus der Industrialisierung und Rassismus war die Ideologie, mit der die kapitalistische Welt ausgestaltet wurde. Die antropogene CO2 Emission und die Emission von Stickstoff und Methan führt darüber hinaus zu Massenwanderungen in der Tierwelt und zur aktuellen Covid-Pandemie. Wir InderInnen müssen aufhören, uns auf „andere Dinge“ zu konzentrieren und damit beginnen, die indische Community zu stärken und die Unternehmen dazu zu bewegen, in Umweltfragen umzudenken. Natürlich gilt dies auch für die anderen Communities ehemaliger Kolonialländer, aber ich spreche erstmal für uns. Wir müssen uns wirklich ernsthaft zusammenreißen. Sonst ist bald alles verloren. Die Unternehmen sind keine Monster. Sie sind bereit, sich umzuorientieren, um ihren Ruf zu wahren, CO2 Emission auf 0 zu reduzieren und sogar CO2 der Atmosphäre zu entziehen. Sie wollen letzendlich auch ihre künftigen Arbeitskräfte sichern und werden sich auf den „Druck von unten“ einstellen. „Fridays for Future“ leisten schon mal gute Arbeit. An denen soll sich die Community orientieren und nicht sich gegenseitig fertigmachen. Es wird wirklich höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen und uns zu verändern. So können wir unseren eigenen CO2 Footprint gering halten, indem wir unsere Ernährungs -und Lebensweisen umstellen. Wenn die Bienen aussterben, keine Pflanzen mehr bestäuben und wir irgendwann keine Luft mehr haben, zu atmen, laufen wir bald mit Gasmasken umher. Irgendwann brennt die gesamte grüne Lunge der Erde und Tsunamis und Orkane geben den Rest. Alles hängt mit allem zusammen. Das Bewußtsein der westlichen Communitys ehemaliger Kolonialländer, die den Rassismus eindämmen können, ist die Zukunft aus der Klima -und der Coronakrise. Alles liegt jetzt an uns. Also packen wir es an und schaffen eine bessere Welt!

Das sind viele Themen in einem. Es ist schwierig, ad hoc das Thema zu wechseln, ich mache es trotzdem: Auf Facebook hast Du eine „theinder.net Supporters Group“ initiiert, gibt es die noch, warum habt Ihr die Gruppe gegründet?

Die Gruppe existiert natürlich noch und ich gründete sie gemeinsam mit einer guten Freundin Namens Jency K., um alle Supporter der theinder.net Bewegung zu vereinen und unsere Kulturvielfalt zu präsentieren.

Wir kommen zum Schluss des Gespräches. Was würdest Du den theinder.net Leser/innen gerne zum 20. mitteilen? Was ist vom theinder.net für Dich übriggeblieben, was hast Du für Dich mitgenommen?

Zum 20. Geburtstag von theinder.net möchte ich einfach alle dazu animieren, die Bewegung zu supporten. Gerade in der Coronakrise ist mir klargeworden, wie wichtig es ist, uns politisch in Szene zu setzen. Wir sind ein wichtiger Teil Deutschlands und ich habe hautnah miterlebt, wie aus einer kleinen Idee sich ein Portal hervortat, das Bollywood den Einzug in den Westen ermöglichte und in der weiteren Folge der UK Bhangra Szene mit dem Deal von Panjabi MC in Deutschland den Erfolg auf dem britischen und internationalen Musikmarkt sicherte. theinder.net machte es möglich. Zuvor wurde südasiatische Musik von britischen Plattenfirmen systematisch unterdrückt. Im Prinzip haben wir die Welt verändert und es gibt noch so viel zu tun. Das habe ich aus 20 Jahren theinder.net für mich nachhaltig mitgenommen.

Danke, für das recht emotionale Gespräch!

Bijon Chatterji
Bijon Chatterji
Bijon Chatterji (*1978) ist Mitbegründer und Chefredakteur von theinder.net. Er studierte Biologie in Braunschweig, promovierte, forschte und lehrte in Hannover. Heute ist er als Global Lead für ein Biotechnologieunternehmen tätig und verantwortet dort u.a. den Bereich Indien. Von 2012-16 war Bijon Mitglied der Auswahlkommission für das "Deutsch-Indische Klassenzimmer" (Robert Bosch Stiftung / Goethe-Institut). Seit 2018 ist er Mitorganisator des "Hanseatic India Colloquium" und nahm 2023 auf Einladung der Bundesintegrationsbeauftragten erstmals an Dialoggesprächen im Bundeskanzleramt teil.

2 Kommentare

  1. Hey Ambakudi,

    na klar, vllt sogar schon auf meinem nächsten Album. Danke für die Anregung. Ich habe sogar in meiner Vergangenheit mit Tamil Musikern gearbeitet wie beispielsweise J-Ragam. Gemeinsam mit einem engen Freund und Musikkollegen Namens Kesan ist folgender Song hervorgegangen: https://www.youtube.com/watch?v=-e5ZdGfkVj4

    Übrigens habe ich einen neuen Künstlernamen: Brandon Joe Anderson. Demnächst wird einiges an neuem Stuff kommen.

    Viele Grüße und bleibe gesund,

    Diptesh

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