Der renommierte Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den indischen Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen. Sen, Jg. 1933, wurde 1998 bereits der Nobelpreis für Wirtschaft zugesprochen.
Die Verleihung findet am 18. Oktober 2020 um 10:45 Uhr in der Frankfurter Paulskirche statt, die ARD überträgt live. Die Jury begründet ihre Entschedung wie folgt:
„Wir ehren mit ihm einen Philosophen, der sich als Vordenker seit Jahrzehnten mit Fragen der globalen Gerechtigkeit auseinandersetzt und dessen Arbeiten zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit in Bezug auf Bildung und Gesundheit heute so relevant sind wie nie zuvor. Gesellschaftlichen Wohlstand nicht allein am Wirtschaftswachstum zu messen, sondern immer auch an den Entwicklungsmöglichkeiten gerade für die Schwächsten, gehört dabei zu seinen wichtigsten Forderungen.“
In seinem Buch „Die Identitätsfälle“ schreibt der Wirtschaftsphilosoph, der sich vermehrt für globale Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie einsetzt, „dass die falsche Illusion einer einzigen Identität einen „Krieg der Kulturen“ konstruiert und zugleich fatal vorantreibt. Während die Welt zunehmend aufgeteilt wird in Blöcke aus Religionen, Kulturen oder Zivilisationen, geraten uns andere Faktoren des menschlichen Daseins wie Klasse, Geschlecht, Bildung, Beruf, Sprache, Kunst, Wissenschaft, Moral oder Politik immer mehr aus dem Blick.“
Quellen:
https://programm.ard.de/TV/daserste/friedenspreis-des-deutschen-buchhandels/eid_281063619247645
https://www.perlentaucher.de/vorgeblaettert/amartya-sen-die-identitaetsfalle.html