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Wahlkampf spaltet die Gesellschaft

(pp) Der Wahlkampf in Indien ist wieder einmal von religiösen Fragen geprägt, insbesondere von einer zunehmenden Stimmung gegenüber der muslimischen Bevölkerung. Premierminister Narendra Modi und seine Partei, die BJP, setzen auf eine religiös-nationalistische Agenda, die darauf abzielt, Indien zu einem Land für Hindus zu machen und dabei die Vielfalt und Gleichberechtigung der Religionen zu vernachlässigen scheint. Diese Hindutva-Ideologie marginalisiert die Muslime, die bereits die größte Minderheit im Land sind, weiter.

In den letzten Wochen hat sich die Rhetorik der BJP gegenüber Muslimen verschärft, wobei sie gezielt Ängste und Vorurteile schürt. Modi selbst scheut nicht davor zurück, in seinen Wahlkampfreden anti-muslimische Narrative zu verwenden. So warf er der Opposition vor, Geld an „Eindringlinge“ zu verteilen, womit offensichtlich Muslime gemeint waren. Diese Aussagen sind Teil einer breiteren Erzählung, die Muslime als nicht wirklich zum indischen Subkontinent gehörig darstellt.

Die BJP führt auch demografische Argumente an, um die Ängste vor einer vermeintlichen muslimischen Überbevölkerung zu schüren. Obwohl unabhängige Studien zeigen, dass die Geburtenraten der muslimischen Bevölkerung in den letzten Jahren gesunken sind und sich denen der Hindus angenähert haben, werden diese Fakten durch verzerrte Darstellungen in regierungsnahen Berichten überschattet.

Modi geht sogar so weit, von einem „Vote Jihad“ zu sprechen, einer Verschwörungstheorie, die besagt, dass Muslime versuchen, den Wahlkampf zu manipulieren. Diese aggressiven Rhetoriken spalten die Gesellschaft weiter und schüren religiöse Spannungen.

Obwohl Modi und die BJP bei den Wahlen wahrscheinlich wieder erfolgreich sein werden, nutzen sie den Wahlkampf, um weiterhin religiöse Ressentiments zu schüren, anstatt auf ihre Erfolge in der Wirtschaft und Infrastruktur zu setzen. Viele Beobachter hatten gehofft, dass Modi in seiner dritten Amtszeit seine wirtschaftlichen und außenpolitischen Erfolge betonen würde, um sein Vermächtnis zu stärken und internationale Partner zu beeindrucken. Stattdessen scheint er sich auf eine Agenda der religiösen Spaltung zu konzentrieren, was Bedenken über die Zukunft der religiösen Vielfalt und Toleranz in Indien aufwirft.

Quellen:

Foto: (c) designed by Freepik

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