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So, 7. Juli, 2024
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Ellora-Höhlen: Meisterwerk indischer Felsarchitektur und religiöser Vielfalt

(ts) Die Ellora-Höhlen im indischen Bundesstaat Maharashtra zählen zu den bedeutendsten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Indiens und sind seit 1983 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Dieser beeindruckende Komplex umfasst 34 Höhlentempel, die buddhistische, hinduistische und jainistische Einflüsse zeigen und zwischen dem 5. und 11. Jahrhundert n. Chr. aus einer über zwei Kilometer langen Basaltfelsenwand herausgeschlagen wurden. Ellora war aufgrund seiner Lage an zwei sich kreuzenden Handelswegen sowohl für Händler als auch für Pilger leicht zugänglich und entwickelte sich zu einem kulturellen und religiösen Zentrum.

Die Ellora-Höhlen liegen etwa 30 Kilometer nordwestlich von Aurangabad und sind von dort gut erreichbar. Im Gegensatz zu den abgelegenen Ajanta-Höhlen war Ellora ein belebter Knotenpunkt, wo sich Händler, Handwerker und Pilger trafen und austauschten.

Die Errichtung der Höhlen begann im 5. Jahrhundert und setzte sich bis ins 11. Jahrhundert fort. Die frühen Einsiedler und Mönche fanden in den natürlichen Überhängen Schutz vor Witterung und wilden Tieren. Mit der wachsenden Zahl an Mönchen und den zunehmenden Schenkungen entstanden immer prächtigere Skulpturen und Malereien. Die Blütezeit von Ellora endete mit dem Vordringen des Islam und der Verlagerung der Handelswege.

Die Höhlen sind in drei Hauptgruppen unterteilt: buddhistische, hinduistische und jainistische Höhlen.

Die buddhistischen Höhlen (Nr. 1–12) beinhalten die Vihara-Höhle (1), eine einfache Wohnhöhle mit einem großen Gemeinschaftsraum und acht kleinen Zellen, vermutlich aus dem 4. Jahrhundert. Der Raum ist dekorlos und diente der Meditation. Die Vihara-Höhle (5) ist die größte Vihara mit 20 Zellen und mehreren Säulenreihen, wahrscheinlich aus dem 5. oder 6. Jahrhundert. Ein Schrein mit einem sitzenden Buddha bildet das Zentrum. Die Chaitya-Höhle (10) ist eine Kultstätte mit einer zweistöckigen Fassade, einem offenen Hof und drei Eingängen. Der Raum ist in drei Schiffe geteilt und zeigt reich dekorierte Buddha-Darstellungen. Die Vihara-Höhle (12) ist eine dreistöckige Wohnhöhle mit einer beeindruckenden, aber dekorlosen Fassade. Im Obergeschoss finden sich reichhaltige Buddhafiguren.

Die hinduistischen Höhlen (Nr. 13–29) beinhalten den Hindu-Tempel (14), den unvollendeten Shiva-Tempel, bekannt als Ravana-Höhle, der reich mit Wandreliefs geschmückt ist, die Szenen aus der hinduistischen Mythologie darstellen. Der Doppeltempel (15) besteht aus zwei Shiva-Tempeln, einer davon in eine Felswand gehauen und der andere komplett aus dem Fels herausgearbeitet, beide mit reichem Dekor. Der Kailasa-Tempel (16) ist der größte und eindrucksvollste Felsentempel Indiens, Shiva gewidmet und ein Meisterwerk der Felsarchitektur. Der Höhlentempel (21) ist ein reich mit Reliefs geschmückter Shiva-Tempel, der unter anderem Shiva als Nataraja und die ‚Sieben Mütter‘ zeigt.

Die jainistischen Höhlen (Nr. 30–34) beinhalten die Tempelhöhle (32), eine zweigeschossige Höhle mit einem Vorhof und reichhaltigem Figuren- und Freskenschmuck, datiert ins 9. Jahrhundert. Im Inneren finden sich beeindruckende Darstellungen von Tirthankaras und andere symbolträchtige Figuren.

Die Ellora-Höhlen sind ein einzigartiges Zeugnis der indischen Kunst und Architektur und zeigen das harmonische Nebeneinander der drei großen indischen Religionen – Buddhismus, Hinduismus und Jainismus. Der Komplex beeindruckt durch seine monumentale Architektur und die künstlerische Vielfalt der Skulpturen und Reliefs, die über mehrere Jahrhunderte hinweg entstanden sind.

Foto: (c) Setu Chhaya, unsplash.com

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