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Militärische Aufrüstung auf Kosten der Sicherheit: Die Kehrseite der deutsch-indischen Partnerschaft

a fighter jet sitting on top of an airport runway

Deutschland hat den Verkauf von Waffen an Indien wieder aufgenommen, was auf eine veränderte Haltung hinweist. Angesichts wachsender Spannungen mit Pakistan und China hat Indien seinen Verteidigungsetat auf 75 Milliarden US-Dollar erhöht und plant, seine Marine und Streitkräfte weiter zu modernisieren. Dabei hat Indien seit 2014 seine Waffenimporte um 4,7 Prozent gesteigert und bleibt der größte Waffenkäufer weltweit.

Der deutsche Waffenhersteller Heckler & Koch (HK) hat kürzlich die Genehmigung erhalten, Ersatzteile und Zubehör nach Indien zu liefern, nachdem Deutschland zuvor den Export von Kleinwaffen in Nicht-NATO-Länder aufgrund von Menschenrechtsbedenken gestoppt hatte. Trotz dieses Verbots fand Indien Wege, das Verbot zu umgehen und importierte weiterhin deutsche Maschinenpistolen.

Deutschland strebt nun eine vertiefte Verteidigungsbeziehung mit Indien an, wobei große Aufträge wie der Bau von sechs U-Booten durch ThyssenKrupp im Vordergrund stehen. Diese strategische Partnerschaft soll die Sicherheit im Indopazifik stärken. Indiens Verteidigungsexperten und ehemalige Botschafter sehen darin ein ernsthaftes Engagement Deutschlands.

Neben Rüstungsexporten zeigt sich die wachsende Zusammenarbeit auch in gemeinsamen Militärübungen, wie der Teilnahme deutscher Kampfjets an Manövern mit der indischen Luftwaffe. Trotzdem bleiben geopolitische Spannungen bestehen, insbesondere in Kaschmir, wo es weiterhin zu Konflikten mit Pakistan kommt. Indien fordert von Deutschland eine aktualisierte Haltung zu diesem Konflikt, um die strategische Partnerschaft weiter zu festigen.

Die aktuelle Bundesregierung unter der Ampel-Koalition verfolgt einen entgegengesetzten Kurs zur Merkel-Ära, indem sie Indien als strategischen und wirtschaftlichen Partner im Indopazifik priorisiert. Dies wird von indischen Fachleuten als Zeichen dafür gesehen, dass Deutschland es ernst meint mit den Rüstungsverkäufen und der politischen Unterstützung. Gleichzeitig gibt es Bedenken, dass die Wiederaufnahme von Waffenverkäufen zu einer Eskalation von Gewalt in Konfliktregionen wie Kaschmir führen könnte. Kritiker befürchten, dass deutsche Waffen in Menschenrechtsverletzungen verwickelt werden könnten, ähnlich wie es in der Vergangenheit mit Waffenlieferungen an andere Regionen der Fall war. Auch die Frage, ob Deutschland oder andere westliche Nationen Indien im Falle eines ernsthaften Konflikts mit Pakistan oder China militärisch unterstützen würden, bleibt ungewiss, was von indischen Diplomaten bezweifelt wird.

Quellen:

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