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Sa, 21. Dezember, 2024
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„Dunki“: Shah Rukh Khan will zu viel

„Dunki“ ist Shah Rukh Khans dritter großer Film, der Ende 2023 in die Kinos kam, und diesmal nimmt er sich zusammen mit Regisseur Rajkumar Hirani ein ziemlich komplexes Thema vor: Einwanderung und der Traum vom Westen. Der Film zeigt einmal mehr, dass dieser Traum oft nicht das ist, was er verspricht.

Die Geschichte erzählt von Manu, Balli und Buggu, die vor 25 Jahren unter großen Risiken nach London gelangt sind. Jetzt, älter und desillusioniert, wollen sie zurück nach Punjab, doch das ist leichter gesagt als getan. Visum? Fehlanzeige. Also wenden sie sich an Hardy (Shah Rukh Khan), der ihnen schon damals geholfen hatte und nun wieder zur Stelle ist.

Was Hirani hier versucht, ist keine leichte Kost: Er will den Traum vom Westen als das entlarven, was er oft ist – eine Illusion. Klar, das hat Gewicht, aber der Film neigt dazu, das Publikum mit dieser Botschaft ein wenig zu überfrachten. Hirani liebt es, seine Themen direkt zu vermitteln, oft durch Voiceovers, Monologe und Songs, die den Fluss der Geschichte immer wieder unterbrechen. Für mich war das anstrengend, weil die Handlung dadurch an Dynamik verliert.

Trotz dieser Schwächen hat „Dunki“ seine starken Momente, besonders im ersten Teil, der in Indien spielt. Hier sieht man die alltäglichen Kämpfe der Protagonisten, und die Chemie zwischen ihnen ist spürbar. Vicky Kaushal, der einen Sonderauftritt hat, liefert eine großartige Leistung ab, die leider viel zu kurz ist. Warum seine Rolle nicht mehr Raum bekommt, ist mir ein Rätsel – hier wäre definitiv mehr drin gewesen.

Shah Rukh Khan ist selbstverständlich wieder voll in seinem Element. Seine Präsenz ist auch mit fast sechzig Lebensjahren noch immer beeindruckend, und verleiht dem Film die nötige Energie. Ob in den emotionalen Momenten oder in den typisch SRK’schen One-Linern – man kann nicht anders, als ihm zu folgen. Doch obwohl er der unbestrittene Star ist, frage ich mich, ob seine Ausstrahlung nicht den Rest der Geschichte in den Schatten stellt.

Am Ende ist „Dunki“ ein Film, der zu viel will. Er versucht, ein ernstes Thema anzupacken, das uns alle betrifft, und verheddert sich dabei in seinen eigenen Ambitionen. Dennoch bleibt „Dunki“ ein wichtiger Film, der zum Nachdenken anregt. Ein bisschen weniger Zeigefinger und etwas mehr Fokus hätten dem Film nicht geschadet. Letztlich ist es aber ein Shah Rukh Khan-Film – und das allein ist schon Grund genug, ihn anzusehen.

Nina Rao
Nina Rao
Nina studiert an der TU Dortmund und interessiert sich für den indischen Film. Gut gemachte Bollywoodfilme haben es ihr besonders angetan. Seit 2024 schreibt sie für theinder.net hauptsächlich Bollywood-Filmkritiken, die sie in deutschsprachigen Medien immer noch für unterrepräsentiert hält...

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