„Devara: Part 1“ mag auf den ersten Blick wie ein visuelles Spektakel wirken, doch unter der glänzenden Oberfläche bleibt der Film erschreckend seicht. Die Geschichte rund um Devaras (Jr NTR) Kampf gegen den eindimensionalen Bösewicht Bhaira (Saif Ali Khan) ist so vorhersehbar, dass man schon nach der Hälfte ahnt, wie der Rest ablaufen wird. Es ist geradezu erstaunlich, wie ein so ambitioniert inszenierter Film es schafft, jegliche Tiefe und Überraschung aus seiner Handlung zu verbannen. Was als vielversprechendes Action-Drama beginnt, verkommt schnell zu einem uninspirierten Flickwerk voller Klischees.
Jr NTR mag die Bühne beherrschen, doch selbst seine brillante Doppelrolle kann den flachen Plot nicht retten. Während er kämpft, tanzt und dröhnt, bleibt die emotionale Substanz auf der Strecke. Was nützt das beste Schauspiel, wenn die Charaktere bloß Abziehbilder ohne jede Entwicklung sind? Saif Ali Khan, in seinem Telugu-Debüt, wird als schablonenhafter Schurke regelrecht verschwendet. Bhaira ist so eindimensional und langweilig, dass selbst sein charismatisches Schauspiel nicht reicht, um ihn interessant zu machen.
Und dann wäre da noch Janhvi Kapoor. Ihre Rolle? Kaum mehr als ein hübsches Accessoire für ein paar Lieder und belanglose Szenen. Wie man einen etablierten Star so unterfordert in einen Film steckt, bleibt ein Rätsel. Ihr Charakter hätte so viel mehr bieten können – doch stattdessen wird sie auf ein klischeehaftes Liebesinteresse reduziert.
Technisch gesehen mag der Film auf hohem Niveau arbeiten, aber selbst spektakuläre Kamerafahrten und beeindruckende visuelle Effekte können nicht kaschieren, wie hohl das Ganze ist. Rathnavelus Kameraarbeit und Anirudh Ravichanders bombastische Musik heben das Niveau zwar etwas, aber auch sie werden letztlich von den schwachen erzählerischen Grundlagen erdrückt.
Der Cliffhanger am Ende – offensichtlich als großer, dramatischer Moment gedacht – fühlt sich wie ein verzweifelter Versuch an, Spannung für den nächsten Teil aufzubauen. Doch statt Vorfreude zu erzeugen, hinterlässt er nur das Gefühl, dass hier mit wenig Aufwand auf große Emotionen spekuliert wurde. Wenn man schon versucht, an „Baahubali“-Momente anzuknüpfen, sollte man zumindest eine Geschichte haben, die es wert ist, weiterzuerzählen.
Kurz gesagt: „Devara: Part 1“ ist ein Film, der im pompösen Gewand daherkommt, aber bei genauerem Hinsehen kaum mehr als heiße Luft bietet. Wer bereit ist, den Kopf auszuschalten und sich an blendenden Bildern und bombastischer Action zu erfreuen, wird hier seinen Spaß haben. Alle anderen werden sich fragen, warum so viel Potenzial in einem solch vorhersehbaren, oberflächlichen Drama verschwendet wurde.