Von Oktober 2024 bis September 2025 gastiert in Indien die Sonderausstellung „Eckart Muthesius and Manik Bagh – Pioneering Modernism in India“. Kuratiert vom Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, widmet sich die Ausstellung anlässlich des 120. Geburtstags von Eckart Muthesius der Zusammenarbeit des deutschen Architekten mit dem Maharaja Yeshwant Rao Holkar II. von Indore. Diese Kooperation prägte in den frühen 1930er Jahren die Moderne in Indien und markierte einen kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Indien in Design und Architektur.
Die Ausstellung zeigt eine Reihe seltener Fotografien von Eckart Muthesius, Emil Leitner und Man Ray. Ergänzt werden diese durch wenig bekannte Aquarelle, Zeichnungen und Design-Studien von Muthesius, die seine visionäre Rolle in der Gestaltung des legendären Palasts Manik Bagh verdeutlichen. Dieser Palast, dessen Name übersetzt „Juwelengarten“ bedeutet, wurde 1933 von Muthesius entworfen und gilt als erstes modernes Bauwerk Indiens. Mit seiner minimalistischen Architektur und einer von Muthesius gestalteten Inneneinrichtung, die Meisterwerke zeitgenössischen Designs umfasste, setzte Manik Bagh neue Maßstäbe und wurde zu einem Symbol für den Eintritt Indiens in die internationale Moderne.
Die Reise der Ausstellung beginnt am 14. Oktober 2024 im Kiran Nadar Museum in Neu-Delhi und wird anschließend im Museum of Art and Photography in Bangalore sowie im Dr. Bhau Daji Lad City Museum in Mumbai zu sehen sein. Ab Ende 2025 wird die Ausstellung im Humboldt Forum in Berlin präsentiert.
Der Palast Manik Bagh verkörpert den progressiven Geist des Maharaja Yeshwant Rao Holkar II., der gemeinsam mit Eckart Muthesius ein neues Kapitel in der indischen Architekturgeschichte aufschlug. Durch die Kombination von puristischer Eleganz und avantgardistischem Design schuf Muthesius einen Raum, der die Ideale des modernen Bauens widerspiegelte. Besonders hervorzuheben ist die Skulptur „Bird in Space“, die der Maharaja in drei Varianten bei dem renommierten Bildhauer Constantin Brancusi in Auftrag gab. Die zeitgenössische Presse bezeichnete den Palast damals euphorisch als „Märchenschloss der Moderne“.
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Katalog mit Essays von Raffael Dedo Gadebusch und Prahlad Bubbar, der die Bedeutung und den Einfluss von Muthesius’ Werk beleuchtet. Dieses internationale Ausstellungsprojekt ist eine Zusammenarbeit des Museums für Asiatische Kunst mit dem Auswärtigen Amt und der Deutschen Botschaft in Delhi.