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Mi., 2. April, 2025
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„Tumko Meri Kasam“: Ein überambitionierter Fehlschlag

(nr) Tumko Meri Kasam beginnt als vermeintlich inspirierende Geschichte über Ajay Murdia, einen Arzt, der seinen sicheren Job aufgibt, um in Udaipur eine Klinik für unfruchtbare Paare zu gründen. Unterstützt von seiner Frau Indira (Adah Sharma) wächst die Klinik schnell zu einer landesweiten Kette – Indira IVF. Ajay, ursprünglich ein Pathologe, setzt sich das ehrgeizige Ziel, eine kostengünstige Alternative zu den teuren Fruchtbarkeitsbehandlungen anzubieten. Was nach einer Geschichte über Vision und Unternehmergeist klingt, wird jedoch rasch von einer übermäßigen und unkoordinierten Erzählweise entkräftet.

Der eigentliche Wendepunkt kommt, als Ajay in einen Unfall verwickelt wird und vor Gericht steht. In dieser Phase wird der Film zu einem langatmigen Gerichtsdrama, bei dem Meenakshi (Esha Deol) als Anwältin für Ajay kämpft. Es dauert nicht lange, bis klar wird, dass der ehemalige Schützling Rajiv Ajay zu Unrecht beschuldigt. Doch warum Rajiv diesen Hass hegt, bleibt unklar und hinterlässt eine der größten Schwächen des Films. Während die ursprüngliche Idee – eine Geschichte über einen Arzt, der das Leben von unfruchtbaren Frauen verbessert – weiterhin im Hintergrund steht, wird der Film immer mehr von unnötigen Rückblenden und dramatischen Wendungen bestimmt, die der Erzählung eher schaden als nützen.

Anstatt die sozialen und emotionalen Herausforderungen der Paare zu beleuchten, die auf IVF angewiesen sind, verkommt der Film zu einer Selbstfeier von Ajays Erfolgen. Die angeblich tiefgehende Auseinandersetzung mit den finanziellen und moralischen Aspekten der IVF-Behandlungen bleibt auf der Strecke, während der Film sich in immer neuen Übertreibungen und übertriebenen Gerichtsszenen verliert. Die wenigen Versuche, eine moralische Dimension anzusprechen, wirken oft oberflächlich und verschwinden schnell wieder hinter der nächsten überdramatisierten Wendung.

Esha Deol als Meenakshi bleibt eine flache und unüberzeugende Figur. Sie schwankt ständig zwischen Hoffnung und Resignation, ohne jemals die nötige Tiefe zu entwickeln, um als starke Protagonistin wahrgenommen zu werden. Ihre Rolle reduziert sich immer mehr zu einer Beobachterin, die schließlich nichts anderes tut, als Ajays Konflikte aus der Ferne zu beobachten. Inzwischen übernimmt der ältere Ajay (gespielt von Anupam Kher) die entscheidende Rolle, indem er die Zeugen im Kreuzverhör selbst befragt – was die ohnehin schwache Dynamik weiter schwächt.

Die Inszenierung von Tumko Meri Kasam leidet unter einer überladenen Musikuntermalung und gelegentlichen CGI-Elementen, die die ohnehin schon unausgewogene Dramatik weiter zerstören. Statt die Zuschauer emotional zu packen, wirken diese Mittel eher störend und wenig glaubwürdig. Der Film misslingt in seiner Ausführung, da er sich zu sehr auf die Darstellung von Ajays persönlichem Triumph konzentriert und weniger auf die menschlichen und gesellschaftlichen Implikationen, die das Thema IVF mit sich bringt.

Insgesamt ist Tumko Meri Kasam ein misslungenes Werk, das mit einer verworrenen Erzählweise und einem Übermaß an dramatischen Elementen kämpft. Der Film verliert sich in seiner Selbstbezogenheit und lässt das Potenzial für eine tiefere Auseinandersetzung mit den Geschichten der Paare, die auf IVF angewiesen sind, ungenutzt. Was als inspirierende Geschichte beginnen sollte, endet als langatmige und teils schwer verständliche Erzählung, die ihre wahren Stärken nie entfaltet. Die Mischung aus Gerichtsdrama, Rückblenden und persönlichem Drama bleibt weit hinter den Erwartungen zurück und hinterlässt einen bleibenden Eindruck der Unklarheit.

Nina Rao
Nina Rao
Nina studiert an der TU Dortmund und interessiert sich für den indischen Film. Gut gemachte Bollywoodfilme haben es ihr besonders angetan. Seit 2024 schreibt sie für theinder.net hauptsächlich Bollywood-Filmkritiken, die sie in deutschsprachigen Medien immer noch für unterrepräsentiert hält...

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