(nr) Bringen wir es hinter uns: Pintu Ki Pappi ist der perfekte Beweis, dass nicht jeder Film mit einem „witzigen“ Konzept gut wird – besonders, wenn dieser in einer Kakophonie von schlechtem Humor, übertriebenem Schauspiel und einem erschreckend plumpen Umgang mit Klischees versinkt. Die Grundidee, die an Good Luck Chuck erinnert – ein Kerl küsst Frauen und bringt sie dazu, den Richtigen zu finden – klingt zwar theoretisch nach einer netten, schrillen Rom-Com, doch in der Realität ist dieser Film ein lautes, unangenehmes Durcheinander.
Schon beim ersten Kuss merkt man: Das hier wird nichts. Regisseur Shiv Hare hat es offenbar geschafft, alle Elemente einer funktionierenden Komödie zu übersehen. Statt cleverer, gut getimter Witze gibt es eine endlose Aneinanderreihung von peinlichen Momenten, die einen eher in den Sitz drücken, als zum Lachen bringen. Charaktere tauchen wie aus dem Nichts auf, verschwinden genauso schnell, und mit jedem weiteren Einfall fragt man sich: „Worüber wird hier eigentlich noch gelacht?“
Und dann ist da der Humor – oder was davon übrig bleibt. Statt cleverer Wortspiele oder interessanter, schräger Figuren setzt der Film auf platte Gags, die vor allem eines tun: nerven. Body-Shaming und dumpfe Witze über die LGBTQIA+ Community sind leider die einzigen „Lacher“, die der Film auf Lager hat. Wie sich herausstellt, ist das der Humor, den die Macher für „aktuell“ und „witzig“ halten. Ein echter Reinfall in einer Zeit, in der man mehr von einem Film erwartet als beleidigende Stereotype.
Die schauspielerische Leistung lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Ganesh Acharya, der als überzogener Onkel Pintu’s auftritt, übertreibt so sehr, dass man sich fragt, ob er sich beim Dreh selbst nicht ernst nehmen konnte. Sushant, der als der „unwiderstehliche“ Held durch den Film stolpert, bleibt meist so ausdruckslos, dass man sich fragt, ob er wirklich weiß, was er hier spielt. Und Ali Asgar, als der „effeminierte“ Mann, bekommt für seine Darbietung nur Applaus in Form von rollenden Augen.
Die Musik ist genauso ein Desaster wie der Rest. Kaum eine Szene vergeht, ohne dass ein neuer Song die Laune zu zerstören versucht – und jeder von ihnen klingt genauso uninspiriert wie der vorherige. Die 15-minütige Zwangspause für einen weiteren mittelmäßigen Track lässt den Zuschauer unweigerlich ins Smartphone schielen und eine Pinkelpause einlegen, während der Film ohne jegliche Originalität an einem vorbeizieht.
Am Ende bleibt nur ein Gedanke: Hätte man diesem Film nur ein wenig mehr Tiefgang und Herz verpasst, hätte er tatsächlich eine charmante, schräge Komödie sein können. Aber so, wie er ist, ist Pintu Ki Pappi eher ein Film, der sich mit jedem Kuss tiefer in die Zuschauersehne bohrt – und das ist definitiv kein Kompliment. Ich hätte gerne mehr geschrieben, aber selbst das wäre Zeitverschwendung: Kackfilm, sorry.