(kj) Wie kann trotz der Verschiedenheit unserer globalisierten Welt eine gemeinsame, friedliche und umweltfreundliche Zukunft entstehen? Mit dieser und vielen anderen Fragen zum Thema „interkulturelles Lernen“ hat sich das Bildungsforum im Rahmen des 11. Indischen Filmfestivals Stuttgart am Donnerstag intensiv auseinandergesetzt.
Das Bildungsforum wurde vom Verein zur Förderung entwicklungswichtiger Vorhaben und dem Filmbüro Baden-Württemberg e.V. veranstaltet. Neben der ehemaligen Leiterin des Elite-Internats Schloss Salem, Prof. Dr. mult. Eva Marie Haberfellner, inzwischen Leiterin der Bildungsinitiative der Dieter von Holtzbrinck Stiftung, nahmen an der gestrigen Podiumsdiskussion auch teil: Dr. Andreas Weber (Baden-Württemberg Stiftung), Dr. Reinhard Pittchellis (Leiter der Entwicklung, FESTO Didactic), Dr. Ulrich Reuter (Stadtklimatologe, Stuttgart), Günter Offermann (ehm. Leiter, Friedrich Schiller Gymnasiums Marbach) und Andreas Lapp (Honorarkonsul, Vorstandsvorsitzender Lapp Holding). Christoph Ulmer (SWR) moderierte das Forum.
„Keine Bildung ohne Technik“, so Günther Offermann zu Möglichkeiten für die Verbesserung des Wissenstransfers. Ein interkultureller Austausch im technischen Bereich ist ein unentbehrlicher Bestandteil für die Milderung und Verhinderung des Klimawandels. Dies wird durch die Projekte wie die deutsch-indische Bildungspartnerschaft des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Marbach mit dem R.E.C. Mithradham, Kerala, Indien erreicht, indem sich indische und deutsche Schüler im Rahmen der „Global Village“-Aktionswoche treffen und sich zusammen diversen technischen Herausforderungen stellen.
Lernen in Projekten mit den Schülern und Studenten aus dem nicht europäischen Ausland sensibilisiert die Beteiligten auf die Umwelt-Problematik und animiert zur Suche nach neuen Lösungseinsätzen. Dabei sollten die Lehrer auch für die Vorbereitung und Teilnahme an diesen Projekten äußerst gut gewappnet sein. Prof. Eva Marie Haberfellner sieht darin einen akuten Bedarf an einer anderen Lehrerbildung, die angehende Lehrer darauf vorbereiten solle solche Projekte anzubieten und erfolgreich durchzuführen. Dabei solle der Staat auch eine aktive Rolle bei der Gründung neuer Partnerschaften mit den nicht EU-Ländern spielen.
Berufliche Erfahrung außerhalb des schulischen Systems sieht Dr. Andreas Weber als essenziell für zukünftige Pädagogen. Die exzellente Verbindung der Theorie mit den praktischen Erfahrungen wurde schon immer dem deutschen Ausbildungssystem zugeschrieben. Daher ist eine industrielle Aus- und Weiterbildung so Dr. Reinhard Pittchellis eine ausgezeichnete Möglichkeit um Menschen weltweit von Menschen lernen zu lassen und gemeinsam Probleme zu lösen.
Nachhaltigkeit und ein friedliches Zusammenleben sind schließlich zentrale Elemente für eine gemeinsame Zukunft und die können nur dann erreicht werden, wenn die Jugend das sehr früh aus eigenen lebensverändernden Erfahrungen verinnerliche und an die unmittelbare Umwelt weitergebe.