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Fr, 22. November, 2024
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Mit weiblicher Härte nach Bollywood: „Supawoman“ aus UK veröffentlicht ihr erstes Debut-Album

„Supawoman“ ist nicht nur der Titel ihres Debut-Albums, mit welchem sich Hard Kaur als erste Desi Rapperin und als eine der wenigen Frauen ihres Genres auf dem internationalen Musikmarkt behauptet. Die wortgewandte indische Punjabi „Prinzessin“ aus der britischen Urban Desi Szene, die ihren Künstlernamen aus ihrer Sikh-Herkunft entlehnte (Frauen tragen in der Sikh-Community den Namensanhang Kaur für „Prinzessin“ und Männer „Singh“ für „Löwe“), verkörpert mit ihrem individuellen Lifestyle eine heldenhafte Persönlichkeit in einer eher von Männern dominierten Hip Hop Landschaft und erntet in dieser respektvolle Anerkennung.

Ihren jüngsten Erfolg feiert sie mit ihrem Rap-Beitrag zum Song „Bas Ek King“ für den Soundtrack zum Bollywood Blockbuster „Singh is King“, auf welchem mitunter auch der Rap-King Snoop Doggy Dogg höchstpersönlich mit der Nummer „Singh is King“ vertreten ist.
Taran Kaur Dhillon hatte aber nicht immer ein ruhmreiches Leben und blickt auf eine harte Vergangenheit zurück. Eine Vergangenheit, die sie im Alter von 12 Jahren mit ihrer Mutter nach Birmingham trug. In eine Gegebenheit, in der sie auf Grund geringer Englischkenntnisse des öfteren die Schule wechselte und mit den vielen Schwierigkeiten einer asiatischen Immigrantin zu kämpfen hatte. Heute beherrscht sie die englische Sprache mit beachtlicher Eloquenz und besteht als „Meisterin der Zeremonie“ harte verbale Wortgefechte, die sich durch komplexe Satzzusammenstellungen und innovative Reimfertigkeiten äußern, den harten und kämpferischen Wesenszug von Ghetto-Vierteln annehmen und männliche Egozentrik auf positive Weisen mit Tiefgang kunstvoll zelebrieren.
Diesen Umstand bringt Hard Kaur im Introsong „The Legend“ mit den Worten „I’m revolution!“ und im Refrain des darauffolgenden Tracks „Hype“ mit der Rapzeile „Ghetto hain meri zindagi“ siegessicher zum Ausdruck und überzeugt mit einer abwechslungsreichen Zusammenstellung von 15 Songs, die ihrem unverwechselbaren Reimfluss in bewegenden musikalischen Vertonungen eine kommerzielle Note verleiht. Auf diese Weise präsentiert die Rap-Lady ihr weibliches Selbstbewusstsein mit einer kräftigen und doch durchaus damenhaften Stimme, die mit leidenschaftlicher Härte die Street Credibility ihrer Rap Lyrics durch den Akt des gesprochenen Wortes in musikalischer Kunst taktvoll aufleben lässt. So wird Hard Kaur ihrem MC Pseudonym gerecht und verdientermaßen zur stahlharten Rap Queen der Urban Desi Bewegung und mit ihrer tanzbaren Single Auskopplung „Look 4 Me“, die über MTV India und MTV UK erfolgreich einem Millionen-Publikum vorgestellt wurde, außerdem zu einer indischen Vorzeigekünstlerin der internationalen Black Music Szenarie.
Clubtaugliche Grooves im Stile des modernen Rythm & Blues mit einer englischsprachigen souligen Britch und einem indischen Bollywood-Bhangra-Gesang lassen „Urban Desi Culture“ aus UK wieder neu aufleben und ebnen anderen südasiatischen Female-Rap-Talenten den Weg in die Unterhaltungsbranche. So ist „Look 4 Me“ die ausgezeichnete Wahl einer Hit-Single, die Hard Kaur zur Vorreiterin des weiblichen Desi-Raps kürt. Stellvertretend erklingt sie für das gesamte Album „Supawoman“, welches unbestritten ein einzigartiges musikalisches Werk ist und in keiner Plattensammlung, die Musikgeschichte dokumentiert, fehlen darf.
Diptesh Banerjee
Diptesh Banerjee
Diptesh Banerjee, Jg. 1976, ist als freier Redakteur für theinder.net tätig. Er studierte Germanistik und Informationswissenschaften an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf und arbeitete als freier Journalist für die Rheinische Post. Als professioneller Musiker mit bundesweiten Konzerten und Hörfunk/TV-Auftritten veröffentlichte er fünf Alben. Unter dem Pseudonym "Brandon Joe Anderson" ist er freischaffender Musikproduzent und Rapper und geht derzeit einem Studium der Philosophie nach.

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