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Do, 21. November, 2024
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Nina Lobinger: „Ein Bollywoodmagazin hat dem deutschen Markt gefehlt“

Der in Köln ansässige Filmverleih Rapideye Movies (REM) hat den Bollywood-Filmboom möglicherweise überhaupt erst ins Rollen gebracht. Anfangs noch als Außenseiter belächelt bringt REM Bollywood-Blockbuster regelmäßig in die deutschen Kinos und steht dabei mit der Filmindustrie in Mumbai in direktem Kontakt. Die Fortsetzung dessen war einerseits die Sesshaftigkeit dieser Filme zur Primetime im Fernsehen, aktuell jedoch die Veröffentlichung des deutschlandweit ersten Bollywood Printmagazins, schlichtweg „Bollywood – Rapid Eye Magazin“ genannt. Zwar haben sich bereits eine Anzahl weiterer Mitstreiter auf dem Printsektor bemerkbar gemacht, doch hat REM nun einen Stein ins Rollen gemacht, der eine echte Marktlücke darstellt. Bijon Chatterji sprach mit Pressesprecherin Nina Lobinger.
Mit dem Bollywoodmagazin von REM habt Ihr das erste Magazin dieser Art in deutscher Sprache veröffentlicht. Welche Intention stand dahinter, war das schon lange geplant oder gebt Ihr dem Bollywoodboom nach?
Wir hatten schon immer die Vision, über die reine Veröffentlichung der Filme hinauszugehen. Das hängt einfach damit zusammen, dass wir Bollywoodfilme aufrichtig und ganzheitlich lieben. Damit geben wir unserem eigenen, inneren Bollywoodboom nach. Und nicht einem kommerziell vielversprechendem Trend.
Diesen „inneren Bollywoodboom“ scheint aber auch die breite Öffentlichkeit zu verspüren. Ist ein Bollywoodmagazin genau das, was dem deutschen Markt bis dato gefehlt hat?
Ja, ich denke, es hat gefehlt. Der Bedarf nach „mehr“, also nach mehr Hintergrundinformationen, mehr Bildern, mehr von allem, was mit Bollywood zu tun hat, ist riesig. Das erleben wir jeden Tag. Wir hoffen einfach, mit unserem Magazin vielen Fans und Interessierten eine Anknüpfungsmöglichkeit zu geben.
Wer sind Eure Autoren und wie ist das prozentuale Verhältnis zwischen REM-Autoren und externen Schreibern?
Unsere Autoren sind ausschließlich professionelle Schreiber, die sich stetig und intensiv mit Bollywood oder der zu behandelnden Materie auseinandersetzen. Vor allem in den nächsten Ausgaben wird sich zeigen, dass wir Wert auf fundierte, hochwertige Texte legen, die nicht nur eingefleischten Fans versuchen gerecht zu werden. Natürlich wird ein gewisser Anteil immer von unserer internen Redaktion geschrieben werden. Das ist so üblich und aufgrund unserer Nähe zur Materie auch notwendig.
Bollywood lebt von Bildern und Momentaufnahmen. Dies spiegelt sich auch in Eurem Magazin wieder. Für meine Begriffe könnte es noch ein wenig mehr Text sein. Plant Ihr Euer Informationsangebot in dieser Hinsicht noch auszubauen?
Die nächste Ausgabe, die im Dezember erscheinen wird, ist noch einmal ein neuer Schritt. Die erste Ausgabe sollte in die Materie Bollywood sanft einführen. Dazu eigneten sich die Bildstrecken hervorragend. Wir halten natürlich weiterhin an der visuellen Gewichtung unseres Magazins fest. Darüber hinaus wird das Textliche aber deutlich zunehmen und weitaus mehr Substanz bekommen. Ihr werdet sehen…
Wie wurde das Magazin von der Öffentlichkeit aufgenommen, könnt Ihr etwas über offizielle Verkaufszahlen sagen?
Genaue Zahlen liegen uns noch nicht vor. Aber unsere Erwartungen wurden durchaus erfüllt. Insgesamt wurde das Magazin mit sehr großer Begeisterung aufgenommen. Dankbarkeit, Euphorie, Rührung – das alles kam bei uns telefonisch, per Post oder Email an. Das macht uns sehr stolz.
Zum Filmstart von KANK habt Ihr ein Sonderheft herausgegeben. Werdet Ihr das künftig bei allen Filmen machen oder war das eine Ausnahme?
Dazu kann ich leider noch nichts sagen. KANK war in gewisser Hinsicht eine Ausnahme, da es sich hierbei wirklich um ein Großereignis in Sachen Bollywood gehandelt hat.
Mit den Printmagazinen „Ishq“ und „Indien Magazin“ habt Ihr Konkurrenz bekommen, vor allem, weil sie zeitgleich auf dem Markt sind. Mit dem „Starslife Magazin“ soll Gerüchten zufolge ein weiteres erscheinen. Wie geht Ihr damit um?
Ehrlich gesagt freuen wir uns über alles, was seriös und qualifiziert dazu beiträgt, den populären indischen Film in Deutschland noch weiter zu fördern. Daher sehen wir andere Magazine auch nicht als direkte Konkurrenz – zumal die Ausrichtungen auch so unterschiedlich sind.
Warum sollen die Menschen das Bollywood Magazin von REM kaufen?
“Bollywood is where the heart is” – wer das versteht und darüber hinaus exklusiv und qualitativ hochwertig informiert sein will, kann nicht anders, als das „Bollywood Rapid Eye Magazin“ zu kaufen!
Ich lasse das so stehen und danke für die Antworten.
Bijon Chatterji
Bijon Chatterji
Bijon Chatterji (*1978) ist Mitbegründer und Chefredakteur von theinder.net. Er studierte Biologie in Braunschweig, promovierte, forschte und lehrte in Hannover. Heute ist er als Global Lead für ein Biotechnologieunternehmen tätig und verantwortet dort u.a. den Bereich Indien. Von 2012-16 war Bijon Mitglied der Auswahlkommission für das "Deutsch-Indische Klassenzimmer" (Robert Bosch Stiftung / Goethe-Institut). Seit 2018 ist er Mitorganisator des "Hanseatic India Colloquium" und nahm 2023 auf Einladung der Bundesintegrationsbeauftragten erstmals an Dialoggesprächen im Bundeskanzleramt teil.

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