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Mo, 23. Dezember, 2024
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Märtyrer mit 23: Shaheed Bhagat Singh

Ajay Devgn als Bhagat Singh.
Von P. Kaur. Shaheed Bhagat Singh wird in Indien als Märtyrer verehrt. Er wurde 1931 mit 23 Jahren zum Tode verurteilt, nachdem er Widerstand gegen die britische Herrschaft leistete. P. Kaur hat sich mit dem Leben und Wirken Singhs beschäftigt.

Eines Tages ging ein kleiner Junge mit seinem Vater spazieren. Nach einer Weile, als der Vater die Schritte seines Sohnes nicht mehr hören konnte, drehte er sich um und sah den kleinen Jungen auf dem Boden sitzend, der gerade dabei war etwas zu pflanzen. Der Vater war darüber sehr verwundert und fragte den kleinen Jungen, was er denn dort pflanze. Der Junge antwortete, dass er gerade dabei war eine Pistole zu pflanzen. Der Vater war daraufhin sehr verwundert über die Worte seines kleinen, unschuldigen Sohnes.
Dieser Junge war Bhagat Singh, der später für sein Land kämpfte und dafür sein Leben opferte.
Mit Indiens Unabhängigkeit und den Kämpfern dieser verbinden die meisten Menschen in erster Linie Mahatma Gandhi, der mit seiner Methode des gewaltfreien Widerstandes die Unabhängigkeit seines Landes errang. Doch bis Indien wirklich unabhängig war, war es ein weiter Weg und daran war nicht nur Gandhi, sondern auch viele andere Menschen beteiligt, unter anderem Bhagat Singh.
Bhagat Singh wurde am 27. September 1907 in einer Sikh-Familie in dem Dorf Banga of Layalpur geboren, das zum damaligen indischen Punjab gehörte und im heutigen Pakistan liegt. Bhagats Drang für sein Land zu kämpfen, kam nicht von ungefähr, denn schon sein Großvater Arjun Singh gehörte der „Arya Samaj“ an, einer Reformbewegung aus dem Hinduismus und hatte großes Interesse an den Verfahren des „Indian National Congress“. Bhagats Vater Kishen Singh sowie sein Onkel Ajit Singh waren Mitglieder der Ghadr-Partei, die in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA gegründet worden war. Kishen Singh und Ajit Singh wurden beide wegen „anti-britischer Unternehmungen“ zu Gefängnisstrafen verurteilt. Da Ajit Singh 22 Anklagen gegen sich hatte, sah er sich gezwungen in den Iran zu fliehen. Danach floh er nach Türkei, Österreich, Deutschland und letztendlich nach Brasilien um der „Black Water (Kalapani)“-Strafe aufgrund seiner revolutionären Aktivitäten in Indien zu entfliehen.
Bhagat Singh studierte am National College, das von dem Revolutionär Lala Lajpatrai gegründet worden war. Um eine frühzeitige Hochzeit zu vermeiden, rannte Bhagat von Zuhause weg und wurde Mitglied der Jugendorganisation „Noujawan Bharat Sabha“, die Mitglieder aus allen Religionszgehörigkeiten hatte. Dort traf Bhagat Singh Chandra Shekar Sharma („Azad“), B.K. Dutt und andere Revolutionäre. Sie druckten Handzettel und Zeitungen auf Punjabi, Urdu und English um die indische Bevölkerung in Sachen Politik auf dem Laufenden zu halten und sie  aufzufordern etwas gegen die britische Herrschaft zu unternehmen. All dies musste jedoch im Geheimen geschehen, denn all diese Aktivitäten waren zu dieser Zeit in Indien verboten und wurden bestraft.
Viele Inder hatten nun anti-britische Einstellungen und wollten eine indische Beteiligung am Parlament, in dem zu diesem Zeitpunkt nur Briten saßen, obwohl es in den Verträgen ursprünglich anders vereinabrt wurde. Da die Briten langsam davon Notiz nahmen, dass die Inder nun bereit waren ein Vielfaches zu opfern, gaben sie im Jahre 1928 Sir John Simon den Auftrag ein Auge auf die politischen Ereignisse in Indien zu werfen. Als Lala Lajpatrai und Pandit Madan Mohan Malavia davon erfuhren, beschlossen sie in Lahore, gegen diesen Auftrag zu demonstrieren. Es war ein ruhiger Protestmarsch an dem Tausende teilnahmen, zu Vorfällen kam es nicht. Dennoch schlug Scott Lajpatrai mehrmals mit einem Bambus-Stock („lathi“) auf den Kopf. Lajpatrai erlag später seinen Verletzungen.
Bhagat Singh, der ein Augenzeuge dieses Vorfalles wurde, nahm sich vor, Rache an Scott zu nehmen und plante daraufhin mit Hilfe von Azad, Rajguru und Sukhdev ihn zu töten. Unglücklicherweise tötete er aus Versehen den Junioroffizier Saunders und musste daraufhin aus Lahore fliehen um der Todesstrafe zu entkommen.
Anstatt die Inder mehr in die Regierungsgeschäfte einzubeziehen und ihnen verbesserte Lebenschancen zu ermöglichen, erließen die Briten Gesetze, mit denen Beamte Personen, die eine anti-britische Einstellung hatten, auf der Stelle festzunehmen. Das Ziel der Briten war es zum aktuellen Zeitpunkt die Führer verschiedener Unabhängigkeitsbewegungen festzunehmen, damit diese die allgemeine Bevölkerung nicht mit ihren Ideen und Vorhaben beeinflussen konnten. Bhagat Singh beschloss daraufhin eine Bombe in die Zentralversammlung zu werfen um Aufmerksamkeit zu erregen und vor allem um den Briten zu demonstrieren, wozu der Widerstand fähig war. Singh bestand jedoch darauf, dass die Bombe keinen Menschen verletzten, sondern lediglich als ein Zeichen genutzt werden sollte. Nachdem Singh und Dutt die Bombe am 8. April 1929 warfen, wurden sie festgenommen. Bei ihrer Festnahme riefen sie immer wieder: „Inquilab Zindabad!“ („Lang lebe die Revolution!“).
Gleichzeitig identifizierte einer von Bhagat Singhs Freunden diesen als den Mörder von Saunders und wurde somit zu einem „Verräter“.
Hinzu kam der Wurf der Bombe. Die britische Regierung verurteile Bhagat Singh, Rajguru und Sukhdev zur Todesstrafe. Der Wille Bhagat Singhs war es wie ein Soldat erschossen zu werden, der sein Leben für sein Land gegeben hat und nicht wie ein Verbrecher gehängt zu werden. Dieser Wunsch wurde jedoch abgelehnt und Singh wurde am 23. März 1931 gehängt.
Shaheed Bhagat Singh wurde nur 23 Jahre alt, gilt jedoch noch heute als Legende und Märtyrer in Indien und wird für seinen außerordentlichen Mut und seine Kraft sein Leben für sein Land gegeben zu haben bewundert. Eine Vielzahl von Liedern handeln von ihm und Jugendliche in ganz Indien sehen ihn als eine Art Vorbild.
Eine der jüngeren Kinoverfilmungen ist „The Legend of Bhagat Singh“, der vom Schauspieler Ajay Devgn verkörpert wird.

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