Urmila Goel reflektiert in ihrem Artikel „Migrationsgeschichte(n)“ über Migration aus Südasien nach Deutschland anhand des digitalen Archivs von Navina Sundaram. Sundaram (1945-2022) war eine bedeutende indische Journalistin, die in den 1970er und 1980er Jahren für die ARD arbeitete und Migrationsthemen behandelte. Goel beschreibt ihre persönliche Verbindung zu Sundaram und deren Einfluss auf das Bild von Migration im deutschen Fernsehen. Sundarams Arbeit hebt die Vielfalt und die Handlungsmacht von Migranten hervor, anstatt sie nur als Opfer darzustellen.
Ein zentrales Thema ist die Migration von Indern und anderen Südasiaten nach Deutschland, die oft im Kontext politischer Ereignisse wie dem Asyl der indischen Geflüchteten aus Uganda steht. Sundarams Beiträge beleuchten postkoloniale und transnationale Verflechtungen und kritisieren Rassismus offen. Ihre persönliche Geschichte als privilegierte Migrantin, die 1964 für eine Ausbildung nach Deutschland kam, wird ebenfalls thematisiert und in den größeren Kontext der Migration von Indern jener Zeit gestellt.
Sundarams Werke zeichnen sich dadurch aus, dass sie Migranten in ihrer Vielfältigkeit zu Wort kommen lässt. Sie reflektiert ihre eigenen Privilegien und nimmt klare politische Positionen ein, sei es zu Rassismus oder sozialen Themen in Deutschland. Goel betont die Relevanz des Archivs „Die Fünfte Wand“ für die Erforschung von Migration, da es eine reiche Sammlung von Materialien bietet, die historische und persönliche Einblicke ermöglichen.
Für Goel sind auch die Berichte Sundarams über binationale Ehen und die Darstellung von Rassismus und Sexismus von besonderer Bedeutung. Sundarams Arbeit und das digitale Archiv ermöglichen es, die Erfahrungen und Herausforderungen von Migranten in Deutschland besser zu verstehen und die Bedeutung von Migration im gesellschaftlichen Kontext zu erfassen.
Link zum Artikel: https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/fuenfte-wand/548858/migrationsgeschichte-n/