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Di., 29. April, 2025
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Karnataka erklärt sich maoistenfrei

Im März 2025 verkündete Ministerpräsident Siddaramaiah in seiner Haushaltsrede, dass Karnataka offiziell als „Naxal-frei“ gelte. Die Anti-Naxal Force (ANF) des Bundesstaates soll nun aufgelöst werden. Die Entscheidung basiert auf einer Serie von Kapitulationen: Am 8. Januar 2025 ergaben sich sechs Maoisten, gefolgt von weiteren Überläufern, darunter bekannte Mitglieder aus Karnataka, Tamil Nadu und Kerala.

Statistisch gesehen haben sich seit 2000 insgesamt 21 Maoisten in Karnataka ergeben, 63 wurden verhaftet. Seit 2008 wurden keine zivilen Todesopfer durch Maoisten mehr verzeichnet, und seit 2011 gab es keine Verluste unter den Sicherheitskräften. Nur vier linksextremistische Vorfälle wurden im Jahr 2024 registriert, größere Angriffe oder Fälle von Brandstiftung und Entführungen blieben aus.

Ein bedeutender Schlag gegen die Bewegung war die Tötung des maoistischen Anführers Vikram Gowda im November 2024 durch die ANF im Kabbinale-Waldgebiet. Gowda war seit über zwei Jahrzehnten aktiv und hatte sich den Behörden wiederholt entzogen. Sein Tod gilt als Wendepunkt, der die letzten organisierten Widerstände im Bundesstaat beseitigte.

Trotz der Erfolge bleiben Sicherheitsbedenken bestehen. Beamte weisen darauf hin, dass Naxalismus als Ideologie weiterhin existiert und ein Wiederaufflammen nicht ausgeschlossen werden kann. Besonders das „KKT-Dreieck“ – die Grenzregionen von Karnataka, Kerala und Tamil Nadu – galt lange als Rückzugsraum für Maoisten. Frühere interne Berichte der Regierung belegen, dass Maoisten gezielt die westlichen Ghats für Untergrundaktivitäten nutzen wollten.

Auch wird auf strukturelle Schwächen der Polizei hingewiesen: Karnataka verfügt über 150,95 Polizisten pro 100.000 Einwohner, weniger als der nationale Durchschnitt von 154,84. Die Besetzungsquote bei der Polizei liegt bei etwa 91,5 Prozent, bei Führungskräften der Indian Police Service sogar noch darunter.

Intern gibt es Widerstand gegen die Auflösung der ANF. Sicherheitskreise befürchten, dass eine Demobilisierung präventive Maßnahmen schwächen könnte. Ein hochrangiger Polizist wird zitiert: „Es gibt keine aktiven Maoisten mehr, aber die Ideologie ist nicht verschwunden. Wir müssen wachsam bleiben.“

Seit dem Jahr 2000 hat Karnataka insgesamt 86 maoistische Gewaltvorfälle registriert. Dennoch gelang es den Behörden durch ständige Überwachung, intensive Patrouillen und gezielte Einsätze, die linksextreme Bedrohung drastisch einzudämmen.

Obwohl Karnataka heute als sicher gilt, bleibt die Mahnung bestehen: Ohne weiterhin entschlossene Sicherheitsmaßnahmen könnte sich die maoistische Bewegung unter veränderten Bedingungen wieder neu formieren.

Quelle:

Originalartikel bei Eurasia Review (04.04.2025)

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